Maus holt Matthäus – warum?

DFB-Teamchef Die Maus ist der neue „Botschafter unseres Landes“ (Egidius Braun). Dieser „lustige Kerl“ (Reiner Calmund) soll den Altaufbau des deutschen Verbandsfußballs bewerkstelligen. Dazu hat Die Maus zunächst einmal ihr der Bild-Zeitung gegebenes Versprechen („als erstes werde ich mit Lothar Matthäus telefonieren“) wahrgemacht und den Ex- Nationalspieler gestern zum Mitmachen bei den EM-Qualifikationsspielen in der Türkei und in Moldawien aufgefordert.

Matthäus (37) hatte längst vermutet, die fidele Maus kenne sich „mit kritischen Situationen aus“ und werde daher „klarkommen“. Der Bayern-Libero erklärte sich „spontan“ zur Teilnahme am Ausflug bereit. Ist damit die Welt wieder in Ordnung? Eigentlich schon.

Dennoch fragten gestern viele besorgte Deutsche und Ausländer in der taz-Redaktion nach: Was geht nur in dieser Maus vor?

Die taz analysiert die lustige Botschaft der Maus:

1. Die Maus ist nach den heiteren Jahren auf Teneriffa ein bißchen einsam in diesem doch kühlen Land und sucht deshalb schnell gute Freunde in Hamburg. Das läßt sich gut an, erstes Schulterklopfen („Die richtige Maus!“) gab es schon. Weil er Matthäus mal mitfahren ließ, kriegte sogar der Vorgänger Lob („Bravo, Berti!“) – auch die Maus kann nun mit allerlei aufmunternden Sätzen rechnen („Die Maus – richtig so!“, „Klasse, Maus!“, „Die Maus – sie macht alles richtig!“).

2. Die Maus ist immer um gute Ausflugsatmosphäre bemüht. Sie will aber die Last, für Spaß und gute Laune zu sorgen, nicht Effenberg und Basler allein aufbürden.

3. Die Maus wurde schließlich geholt, um einen neuen, modernen, internationalen Fußball zu verhindern. Der Anspruch, einen möglichst rückständigen Fußball zu spielen, ist natürlich mit Matthäus am leichtesten einzulösen.

4. Die Maus will Kollege Maulwurf zeigen, was eine Harke ist und wer hier durch die Sendung führt.

5. Die Maus will schnell klarmachen, was von ihr zu erwarten ist.

taz meint: „Bravo, Maus!“ – Das ist gelungen. pu