Kommentar (siehe S. 22)
: Togoer müssen bleiben

■ Nur Deutschland ist wirklich sicher

Am Beispiel der Togoer in Bremen wird vor allem eins klar. Nicht Deutschland hat ein Problem mit Asylsuchenden. Sondern Asylsuchende mit Deutschland – und dem Rest der Welt.

Was wäre schon geschehen, hätte Bremen die rund 350 Togoer, die vor Jahren vor allem deshalb in der Hansestadt Schutz gesucht haben, weil sie auf den guten Namen der (evangelischen) Norddeutschen Mission in Togo vertrauten, einfach hierbleiben lassen? Schließlich waren sie schon zeitweise geduldet, weil man offiziell davon ausging, daß Togoer bei der Rückkehr ins Heimatland schon dann mit Problemen rechnen müßten, wenn sie in Deutschland nur einen Asylantrag gestellt hätten. Stattdessen wurden die Flüchtlinge durch jahrelange Asylverfahren geschleppt. Die Lage in Togo hat sich in all dieser Zeit nicht wirklich entspannt – und gerade jetzt, wo alle Rechtswege für Asylsuchende erschöpft sind, ist sie nach dem Wahlbetrug von Machthaber Eyadéma angespannter denn je.

Das wissen die deutschen Behörden. Doch sie lenken nicht ein. Sie fahren stattdessen ein Ablenkungsmanöver. Die Ausreise in ein Nachbarland Togos sei ohne Schwierigkeiten möglich, heißt es. Doch das läßt sich schon mit einem Telefonanruf bei der Botschaft Ghanas ad absurdum führen. Es gibt keine Zweifel – das sicherste Land ist Deutschland. Die Folgerung kann nur heißen: Diese Menschen müssen hierbleiben. Eva Rhode