Warten auf die Ehe

70 bis 80 Homo-Paare stehen nach Kenntnis der GAL bereits in den Startlöchern: Sie warten auf die „Hamburger Ehe“. Der Senat hat die „eingetragene Partnerschaft“ bereits be-schlossen (taz vom 25. und 26.8.98). Morgen geht der Gesetzentwurf in die Bürgerschaft und wird anschließend in die Ausschüsse überwiesen. GALier Farid Müller rechnet mit der ersten „Trauung“ eines schwulen oder lesbischen Paares auf dem Standesamt Eimsbüttel noch in diesem Jahr. Zwar hat die Homo-Ehe auf Landesebene nur symbolische Bedeutung. Die vier Heiratswilligen, die gestern an der Seite der GAL auftraten (Foto), sehen sie dennoch als entscheidenden Schritt für einen Durchbruch auf Bundesebene. „Es geht mir um die Anerkennung“, sagte Albert Willmann (43), der seinen Liebsten Klaus Gasser (36) heiraten will. „Es ist wichtig, daß ein Bundesland damit anfängt.“ Die beiden, die seit fünf Jahren zusammen sind, betreiben das Café „Willi's for you!“ am Großneumarkt. „Für mich hat sich bei der Ernsthaftigkeit unserer Beziehung etwas geändert, als ich mir vorgestellt habe, daß ich heiraten könnte“, sagt die 42jährige Psychologin Verena Lappe. Sie und ihre 33jährige Freundin Angela Gobelin, Musikjournalistin und Musikerin (Die Fritösen), haben im Urlaub beschlossen, sich das Jawort zu geben. sim/Foto: H. Scholz