Einige Informationen über Jürgen „If I were a Carpenter“ Roth Von Wiglaf Droste

Abermals wurde dem Frankfurter Lärmlobbyisten Jürgen Roth Gelegenheit gegeben, seine Handwerkerpropaganda auszubreiten (taz vom 16.9.) – ein unbegreiflicher Vorgang, für den es nur eine Erklärung geben kann: Es muß Roth gelungen sein, sich mit eigenhändig zusammengeschraubten – Geschenken, Schmeicheleien und Versprechungen das Vertrauen der Redaktion zu erschleichen.

Dabei liegen stichhaltige Informationen über die Machenschaften dieses Mannes längst vor. Die Tatsachen sprechen eine deutliche Sprache:

1. Roth heißt mit Vornamen Jürgen. Das sagt doch schon so ziemlich alles. Schließlich hießen und heißen nahezu sämtliche amorphe Gestalten der Weltgeschichte mit Vornamen Jürgen; hier sei nur an Jürgen „Megaphon“ Elsässer erinnert, an Joseph „Jürgen“ Goebbels, an Jürgen „Seelen-KZ“ Fuchs, an Jürgen „W.“ Möllemann und an „Hans“-Jürgen Syberberg; auch Sabine Christiansen läßt sich privat sehr gern „Jürgen“ nennen.

2. Schon als Kind spielte Jürgen Roth am liebsten „Baustelle“. Später, als Jugendlicher, fiel er jungen Frauen lästig, indem er ihnen zur Gitarre sein eines Lied vorsang: „If I were a carpenter, and you were a lady, would you marry me anyway, would you have my baby?“ Zum Glück war ihre Antwort stets ein entschiedenes „Nein!“

3. Roth, der sich selbst – zu Recht! – „Freizeitautor“ nennt, veröffentlichte über Jahre in Blättern, von denen man die Blattern bekommt: Bei der Beute, einem Informationsdienst zur Verbreitung von Jägerlatein, half Roth seinem Intimus Andreas Fanizadeh, Ernesto „Che“ Guevara als bolivianischen Forstarbeiter zu denunzieren; in der Jungle World, deren einziges erkennbares Ziel die möglichst rasche Vernichtung des Weltwaldbestandes ist, veröffentlichte Roth „900 Thesen zur Handwerkerfrage“ – u.a. auch diese: „Wer nicht lärmt, taugt nicht und ist wahrscheinlich tendenziell auch Antisemit!“ Als das Blatt auf seiner Seite für kirchliche Meldungen aber „Stille“ und „Schweigen“ anmahnte, legte Roth laut fluchend sein Schreibamt nieder, um seine dubiosen Behauptungen fortan in der Hamburger Monatszeitschrift Holzwurm konkret zu publizieren.

4. Jürgen Roth ist erklärter Fan von Bayern München. Damit nicht genug, ist er ebenso glühender Anhänger der Formel 1, insbesondere des Lautstärkeanführers Michael „Schumi“ Schumacher. Als Roths Leib- und Magenblatt Bild am 14. September die Losung ausgab, es sei „,in‘, mit Schumi zu jubeln“, frohlockte Roth; sein Traum, die Schumacherisierung der Deutschen, schien endlich in Erfüllung gegangen zu sein.

5. Roths Rhetorik stammt direkt von der Handwerkersprachschule. „Das Tischtuch ist zerschnitten“ – diese Diktion kennt man noch von Georgia „Bratpfanne“ Tornow her. Demnächst wird Roth sicherlich auch noch mit Tornows gefürchtetem Lieblingssatz aufwarten – „Wir müssen unbedingt mal zusammen essen gehen“ –, wobei die Rothsche Variante statt „essen“ dann „schwingschleifen“ heißt.

6. Roth will die Weltherrschaft. Sein Ziel: Die Diktatur des Handwerks. Wer keinen Krach macht, wird verhaftet; auf Stillvergnügtheit steht der Tod. Komme mir also hinterher keiner und sage, er habe von nichts gewußt.