Hochtief-Airport-Konsortium erhält den Zuschlag für Schönefeld

■ Südlich von Berlin entsteht bis 2007 der erste vollständig privat finanzierte Großflughafen Deutschlands

Schönefeld (taz) – Die neue Startbahn des Frankfurter Flughafens wird bei Berlin gebaut. Gestern erhielt das Firmenkonsortium um den Baukonzern Hochtief und die Frankfurter Flughafen AG den Zuschlag für den ersten vollständig privaten Bau und Betrieb eines Airports in Deutschland. Bis zum Jahr 2007 wollen die Unternehmen einen Großflughafen in Schönefeld südlich der Hauptstadt bauen. Die beiden Bundesländer Berlin und Brandenburg sowie der Bund hatten die staatliche Berlin Brandenburg Flughafenholding (BBF) zur Privatisierung ausgeschrieben.

Mit der Auswahl des Investorenkonsortiums haben sich die drei Regierungen für eine nationale Lösung und die Kooperation der Airports in Deutschland entschieden. Der Frankfurter Flughafen arbeitet an der Grenze seiner Kapazität, und nach dem Widerstand gegen die Startbahn West erscheint der Bau einer weiteren Piste unwahrscheinlich. In Schönefeld wollen die Konzerne für zunächst vier Milliarden Mark zwei neue Start- und Landebahnen anlegen.

Ob dabei ein „internationales Luftdrehkreuz“ mit Direktverbindungen nach Osteuropa und Asien entsteht, wie es die bisherigen Besitzer der BBF wünschen, erscheint fraglich. Denn die Konkurrenz von Airports wie Leipzig, München, Wien und Amsterdam ist stark. Und der neue Charterterminal in Schönefeld wird frühestens im Jahr 2002 in Betrieb gehen. Die öffentliche Hand hat sich für die Privatisierung entschieden, weil ihr das Geld für die gigantische Investition fehlt. Hannes Koch

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