Edeka-Genossen proben den Aufstand

■ Händler wollen Lager mit 320 Arbeitsplätzen in Bremen halten

Gegen die geplante Schließung des Edeka-Lagers am Arster Damm in Bremen und den geplanten Bau eines neuen Zentrallagers bei Oldenburg regt sich Protest. Auf der heute stattfindenden Generalversammlung der Edeka Handelsgesellschaft Nordwest GmbH (EHG) wollen rund 60 der in der Edeka-Genossenschaft Bremen zusammengeschlossenen Kaufleute einen Antrag unterstützen, den Neubau abzulehnen. Die Bremer Genossenschaft ist an der EHG beteiligt.

Auch die Bremer Senatoren Josef Hattig (CDU, Wirtschaft) und Uwe Beckmeyer (SPD, Arbeit) appellieren an die EHG, das Lager mit 320 Arbeitsplätzen in Bremen zu erhalten. Laut Gewerkschaft HBV lehnen viele Genossenschaftsmitglieder die Investitionskosten von 90 Millionen Mark als „finanzielles Abenteuer“ ab. Die HBV will am Montag mit einem Autokorso nach Oldenburg protestieren.

Sollten sich die verärgerten Kaufleute, die auch Kunden des neuen Lagers wären, andere Lieferanten suchen, würde die wirtschaftliche Basis des Neubauvorhabens geschmälert. Die EHG, die neben den Bremern den Genossenschaften Oldenburg und Minden sowie der Hamburger Zentrale gehört, will mit der Konzentration der Lageraktivitäten drei Millionen Mark jährlich sparen. jof