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Ziel verfehlt

■ Filz und Folgen: Die 1,3 Millionen Mark kommen bei verelendeten Alkis nicht an

Die verelendeten Alkoholiker am Hauptbahnhof werden auch weiterhin nicht vom Hilfesystem erreicht. Die 27 neuen Therapievorsorgeplätze für 1,3 Millionen Mark pro Jahr werden von den sogenannten nassen Alkoholikern nicht in Anspruch genommen. Das geht aus der Antwort auf eine CDU-Anfrage an den Senat hervor.

Die Alida-Schmidt-Stiftung, Betreiberin dieser Vorsorgeplätze, hat gegenüber der Sozialbehörde angegeben, daß fast alle Klienten aus Krankenhäusern vermittelt wurden. Nur in zwei von 65 Fällen handelte es sich zudem um „depravierte“, also verelendete Alkoholkranke. Demgegenüber gab es 22 Fälle mit Suizidversuchen und 14 mit „behandlungsbedürftigen Depressionen“ – Krankheitsbilder, für die normalerweise die Krankenkassen und nicht die Sozialbehörde die Kosten tragen. Kurzum: Das Klientel unterscheidet sich nicht von dem der herkömmlichen Einrichtungen.

Pikant ist dieses Untersuchungsergebnis, weil es im direkten Zusammenhang mit den Filzvorwürfen steht. Sozialsenatorin Helgrit Fischer-Menzel (SPD) hatte höchstselbst zugunsten der Alida-Schmidt-Stiftung, deren Geschäftsführer ihr Gatte Peter Fischer ist, interveniert. Am 1. März mußte sie deshalb ihren Hut nehmen. Ursprünglich hatte das zuständige Fachamt dem Guttempler-Hilfswerk den Auftrag zugesagt.

Die Behörde konnte gestern nicht sagen, ob sie mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden ist. In der Antwort heißt es lapidar: „Die vorhandene Datenlage läßt einen direkten Rückschluß, ob es sich um Klienten handelt, die sich vor Antritt einer Entgiftungsmaßnahme im unmittelbaren Umfeld des Hauptbahnhofes oder anderen Brennpunkten aufhielten, nicht zu.“ sim

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