Lehrer sollen in den Ferien arbeiten

■ Senat will Urlaubsverordnung neu regeln / GEW protestiert

Bremens LehrerInnen sollen künftig noch leichter während der Schulferien zum Dienst gerufen werden können. Dieses Ziel verfolgen die Senatskommission für das Personalwesen (SKP) und die Bildungsbehörde. Der Senat soll heute eine neue bremische Urlaubsverordnung beschließen. Nach geltendem Recht müssen Schulleiter „zwingende dienstliche Gründe“ nachweisen, um LehrerInnen während der unterrichtsfreien Zeit in die Schulen zu zitieren. Künftig sollen sie in den Ferien auch Konferenzen abhalten oder den Start des Schuljahres vorbereiten. Die Neuregelung könnte zum neuen Schuljahr in Kraft treten.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wirft dem Senat vor, Lehrkräfte zu Sündenböcken einer verfehlten Bildungspolitik zu machen. Die Landesregierung habe die Schulen durch ständige Personal- und Ausstattungskürzungen in eine „äußerst kritische Situation gebracht“, sagte der GEW-Landesvorstandssprecher Jürgen Burger: „Der Versuch, dies durch nochmalige Belastung der Lehrkräfte zu kompensieren, ist zum Scheitern verurteilt.“ Auch Thomas Koball vom Personalrat Schulen kritsiert die Personalpolitik vehement, „die persönliches Engagement mit Zwang und Dienstverpflichtung auszutreiben versucht“. jof