Eine Billion versammelt

■ Allianz Versicherung und Dresdner Bank vereinigen ihre Vermögensverwaltung

Frankfurt/Berlin (rtr/taz) – Die Dresdner Bank AG und der Versicherungskonzern Allianz haben eine Kooperation im Bereich Vermögensverwaltung vereinbart. Beide Unternehmen wollten dazu ein Joint-venture gründen, an dem die Konzerne zu gleichen Teilen beteiligt seien, so die Dresdner Bank am Montag in Frankfurt. Die Firma soll ADAM Service GmbH heißen, mit Sitz in München.

Zuerst werden Service-Leistungen wie die Software für das Hin- und Herscheffeln der Milliarden zusammengelegt. Das Vorstandsmitglied der Allianz, Diethard Breipohl, geht von einem weiteren Ausbau der vereinbarten Kooperation zwischen Allianz und Dresdner Bank im sogenannten Asset-Management aus. „Dies ist der Stand heute. Wir werden die Kooperation aber nach allen Möglichkeiten ausbauen“, sagte Breipohl gestern in Frankfurt. Als die Kooperation der beiden Konzerne 1997 angekündigt wurde, war zunächst auch eine Zusammenarbeit in den Bereichen Bausparen und Immobilien angedacht worden. Die jetzt vereinbarte Kooperation bezieht sich nur auf den Bereich Vermögensverwaltung.

Von der Finanzkraft der beiden Konzerne können selbst bekannte Spekulanten nur träumen: Nach Angaben der Dresdner Bank wird das Joint-venture von Dresdner und Allianz ein Vermögen von insgesamt 1.084 Milliarden Mark verwalten. Der Dresdner-Anteil an dem gemeinsam betreuten Vermögen betrage 414 Milliarden, der Allianz-Anteil 670 Milliarden Mark. Durch die Kooperation werde mit Einsparungen von 20 Millionen Mark jährlich gerechnet, teilte die Dresdner Bank mit.

Die Allianz rationalisiert damit mit einem verbündeten Unternehmen: In ihren Depots liegen 22,7 Prozent der Aktien der Dresdner Bank AG. Umgekehrt besitzt die Dresdner zehn Prozent an dem Münchener Versicherungsriesen. Die Dresdner Bank konnte im ersten Halbjahr 1998 einen Rekordgewinn von 2,3 Milliarden Mark verbuchen, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent. rem