Thema unerwünscht

■ Schulbehörde verhindert Diskussion zu Kriminalität und Volksentscheid

Olaf Scholz war überrascht. Eigentlich sollte der Altonaer SPD-Direktkandidat mit seinen Konkurrenten Ludger Staby (CDU), Kurt Edler (GAL) und Rose Pauly (FDP) heute vor mehreren hundert SchülerInnen im Institut für Lehrerfortbildung die Themen Kriminalität und Volksentscheid diskutieren. Doch dann wurden alle wieder ausgeladen. Die Schulbehörde lehnte die Veranstaltung ab.

„Jammerschade“ sei das, sagt Manfred Schwarz, Politikreferent des Instituts. Denn er habe die geplante Diskussion „mit sehr viel Engagement organisiert“. Bedauerlich auch deshalb, weil bei einer früheren Veranstaltung über 400 Interessierte kamen.

Verboten habe man die Veranstaltung nicht, so die Schulbehörde. Vielmehr habe man sie nicht genehmigt. Problematisch sei nämlich, daß drei Tage vor der Wahl „zwei so dicke Themen“ nicht nachbereitet werden könnten, begründete Abteilungsleiterin Cornelia von Ilsemann die Entscheidung.

Außerdem „wollten wir das Thema Kriminalität nicht als Wahlkampfmunition“. Die Schülerhilfe arbeite die Studie des Kriminologen Christian Pfeiffer auf und werde nach der Wahl aktiv. Volksentscheide alleine zu diskutieren, sei aber auch „nicht verantwortbar“ gewesen. Das Thema sei ohne Nachbereitung zu komplex.

Viele SchülerInnen werden aber dennoch am Sonntag ihre Wahl treffen müssen. sim