Teures Wasser

■ Kritik an Privatisierung und Kanalkosten

Als „Nest der Korruption“ bezeichnet der Bürgermeister der französischen Stadt Saint-Michel- sur-Orge die privatisierte Wasserversorgung. Für den bündnisgrünen Abgeordneten Hartwig Berger ist das Anlaß, abermals den vom Senat geplanten Teilverkauf der Berliner Wasserbetriebe (BWB) aufs Korn zu nehmen. Die Wasserpreise der privaten Versorger, so Berger, lägen im Nachbarland um rund 20 Prozent über denen staatlicher Anbieter.

Der grüne Politiker stützt sich auf einen Bericht der französischen Verbraucherzeitschrift Que Choisir. Die hatte die Preise verglichen und die Erhöhung unter privater Regie dokumentiert. Auch die „neuen Eigentümer der BWB werden ihre Kosten über den Wasserpreis hereinholen“, befürchtet Berger.

Währenddessen erklärte der Verband Deutscher Grundstücksbesitzer gestern, gegen die Kostenrechnungen der Wasserbetriebe gerichtlich vorgehen zu wollen. Der Verband hält die Abrechnungen von Kanalisationsanschlüssen für ungerecht. koch