Eltern solidarisch mit Putzfrauen

■ Eltern, Kinder und Personal demonstrierten gestern gemeinsam für den Erhalt der Rundum-Teams in Kinderhorten

Sie ziehen an einem Strang – gegen die Sparbemühungen des Senats. Das demonstrierten gestern Eltern, Kinder und Personal aus rund 72 Bremer Kindertagesstätten. Vor der Bürgerschaft hatten sich am Nachmittag zur Protestkundgebung gegen eine geplante Auslagerung der Reinigungskräfte aus den städtischen Kitas in einen stadteigenen unabhängig und kostengünstiger betriebenen Gebäudeservicebetrieb rund 250 Personen versammelt.

„Unsere Perle Martha soll keine Nummer beim Arbeitsamt werden“, deuteten die mitgeführten Plakate an, was Belegschaften, Eltern und ÖTV befürchten: Die Umstrukturierung zum 1. Januar nächsten Jahres werde einen deutlichen Abbau unter den derzeit rund 1.000 Frauenarbeitsplätzen mit sich bringen. „Das Sozialressort will dauerhaft 4,6 Millionen Mark bei den Kindertagesheimen einsparen, um Einnahmeverluste durch die neue Gebührenregelung auszugleichen“, rechnet Rainer Müller, Personalrat vom Amt für Soziale Dienste Süd, vor. Allein dies bedeute Qualitätsverlust durch den Abbau von rund 65 Vollzeitstellen.

Belegschaften und Eltern von Kindern in Kindertagesheimen und Kindergärten wollen die derzeitigen Teams jedoch erhalten. „Wir lassen unsere guten Seelen nicht zum Spielball der Politik werden“, dröhnte Elternsprecherin Susi Wesemann über den Platz – und fand Zuspruch auch bei Bremens SPD-Sozialsenatorin Tine Wischer. „Ich kämpfe dafür, daß die Reinigungskräfte in den Kindergärten bleiben“, machte diese allerdings keine festen Zusagen. „Vielleicht für Sie frustrierend, aber ehrlich und nüchtern“ wies sie darauf hin, daß die Ergebnisse des Gutachtens erst abgewartet werden müssen. Ihr gehe es um Fragen der Wirtschaftlichkeit – und darum, die Kita-Teams „wie eine Familie“ zu erhalten. ede