Very Early E.

Elvis betrachten hat etwas von Malen nach Zahlen, das Ikonographische wird immer mitgesehen: Ja, das ist die Tolle, das die Lippe, der Blick, der Hüftschwung, du darfst auch „Elvis the Pelvis“ dazu sagen, weil das seit 40 Jahren jeder Idiot tut. Als der junge Fotograf und nachmalige Art-director Marvin Israel den jungen Elvis Aaron Presley traf und ein Frühjahr lang begleitete, war all dies erkennbar schon da, doch in einer ersten manischen Rauskommphase. 56, das Jahr des Durchbruchs als „King“, die Pappkameraden stehen meterhoch vor den Paramount-Theatern, die der junge E. mit seiner Billy-Band rockt, aber die Fotos zeigen zugleich einen babyspeckigen, leicht zusammengesunkenen Selbstdresser in Texashosen und Hemd aus dem Thrift Store um die Ecke.

Gleich mehrere solcher Schätzchen versammelt das schlicht „Elvis Presley 1956“ betitelte Kleinschmuckverschenkbändchen (natürlich: Schirmer/Mosel, 96 Seiten, 39,80 DM), early years eines Jungswunders, lange, lange bevor das mit dem weißen Karateanzug losging, den Pillen und dem Sicheinrichten auf Graceland, das Ganze in einem Stil, den der King in einem Anfall von Luzidität selbst einmal „Bestattungsinstitut“ genannt hat.

tg