Auf du und du mit der Schulschließung
: Teuer und unsinnig

■ Eltern aus Huckelriede sehen Unvernunft über Verstand siegen

Der Schulelternbeirat des Schulzentrums Huckelriede glaubt der Bremer Bildungsbehörde kein Wort, wenn es um die Schließung der Schule geht. Das sei die „konzeptionell und ökonomisch günstigste Lösung“, um überzählige Räume in Bremens Schulen abzubauen, schreibt die Behörde. „Der Beweis für diese Behauptung wird nirgendwo auch nur ansatzweise erbracht“, heißt es nun in einer Analyse der Eltern.

Das Gebäude in Huckelriede, das täglich 280 GymnasialschülerInnen und regelmäßig mehr als 1.100 kaufmännische Auszubildende besuchen, sei in einem „sehr gepflegten Zustand“. In den vergangenen Jahren sind nach Angaben der Eltern drei Millionen Mark in Dächer und Fassaden sowie in die EDV-gerechte Ausstattung von Verwaltungs- und Unterrichtsräumen gesteckt worden. Ohne weitere Nutzung wäre dieses Geld verschleudert. Pro Jahr fielen rund 120.000 Mark Leerstandskosten an, unter anderem deshalb, weil die Heizungsanlage des Schulzentrums auch einen benachbarten Kindergarten und eine Sporthalle versorgt.

Wird die Schule von der Behörde anderweitig genutzt, etwa für die Landesbildstelle, müsse mindestens eine Million Mark in die Räume gesteckt werden. Ein etwaiger Käufer müßte nach Schätzungen der Eltern noch mehr investieren, was den Kaufpreis wiederum mindern würde.

Auch bildungspolitisch macht eine Schließung in Huckelriede nach Auffassung des Elternbeirats keinen Sinn. Die Oberstufe habe die meisten Schüler im Bremer Süden. An den Gymnasialstandorten der Umgebung könnten diese nicht alle untergebracht werden, einige Schüler müßten nach Huchting ausweichen. Es sei anzunehmen, daß sich viele in den Gymnasien der Innenstadt anmelden. In diesem Fall befürchten die Eltern ein Ende der Anwahlfreiheit.

Ungeklärt ist für die Eltern auch, wo jene 1.800 zusätzlichen Kinder untergebracht werden sollen, die mit ihren Eltern in die Neubauten in Arsten-Südwest, Dammacker und Niedersachsendamm ziehen werden.

Nach Ansicht der Eltern zeigen ihre Argumente, daß die erwünschten Kostenminderungen nicht eintreten werden, daß nur Nachteile für die Schüler zu erwarten seien und daß die Infrastruktur links der Weser im Bereich Bildung geschwächt wird.

Da sei es sinnvoller, die Höhere Handelsschule in der Grenzstraße zu schließen. Das Gebäude sei mehr wert, eine bis zu vier Millionen Mark teure Sanierung steht nach Informationen der Eltern ohnehin an und könnte mit notwendigen Umbauten verbunden werden. jof