Sieg im Süden
■ Schleswig-Holstein: Alle Direktmandate für SPD; CDU und Grüne verloren überall
In Schleswig-Holstein gehen die Gewinne der SPD fast ausschließlich zu Lasten der CDU und der Grünen. Das geht aus der gestern in Kiel veröffentlichten Statistik hervor. Für die SPD, die landesweit bei den Zweitstimmen auf 45,4 Prozent kam (1994: 39,6 %), erwiesen sich die südlichen Landesteile als besonders gewinnbringend. Im Spiegelbild zur SPD mußte die CDU, die landesweit auf nur noch 35,7 Prozent kam (1994: 41,5 %) die stärksten Verluste im Hamburger Umland beklagen. Die FDP stieg im Landesdurchschnitt auf 7,6 Prozent (1994: 7,4 %), die Grünen sanken auf 6,5 Prozent (1994: 8,3 %). Die Wahlbeteiligung lag mit 82,7 Prozent höher als vor vier Jahren (80,9 %).
Schleswig-Holstein kann wie schon 1990 und 1994 wieder 24 Abgeordnete nach Bonn schicken. Die SPD eroberte alle elf Direktwahlkreise. In den Wahlkreisen im Hamburger Umland wurden direkt für den Bundestag gewählt: Segeberg / Stormarn-Nord: Franz Thönnes; Lauenburg / Stormarn-Süd: Thomas Sauer; Pinneberg: Ernst Dieter Rossman (alle SPD).
Die weiteren SPD-Direktmandate im neuen Bundestag gingen an: Wolfgang Wodarg, Manfred Opel, Cornelie Sonntag-Wolgast, Ulrike Mehl, Hans-Peter Bartels, Michael Bürsch, Antje-Marie Steen und Reinhold Hiller.
Für die CDU kommen über die Landesliste in den Bundestag: Peter Kurt Würzbach, Dietrich Austermann, Angelika Volquartz, Michael von Schmude, Wolfgang Börnsen, Anke Eymer, Peter Harry Carstenden, Gert Willner und Otto Bernhardt. Die FDP wird vertreten von Jürgen Koppelin und Edzard Schmidt-Jortzig, die Grünen von Angelika Beer und Klaus Müller.
Im südlichen Umland Hamburgs verlor die CDU beide Wahlkreise an Direktkandidatinnen der SPD. Die ehemalige niedersächsische Umweltministerin und frühere Greenpeace-Chefin Monika Griefahn gewann den Wahlkreis Harburg-Land mit 46,6 Prozent der Erststimmen gegen Titelverteidiger Rudolf Meyer; im Wahlkreis Stade setzte sich Margrit Wetzel mit 49,9 Prozent gegen Martina Krogmann durch. lno / lni /taz
