Linksbündnis für Slowakei

■ Falls Ministerpräsident Vladimir Mečiar keine Mehrheit schafft, regiert die Opposition

Bratislava (dpa) – Drei slowakische Oppositionsparteien haben ein vorläufiges Koalitionsabkommen unterzeichnet. Das verlautete gestern aus Kreisen der größten Oppositionsgruppe, der Slowakischen Demokratischen Koalition (SDK). Das Abkommen haben nach diesen Informationen neben dem Parteienbündnis SDK auch die exkommunistische Partei der Demokratischen Linken (SDK) und die Partei der Bürgerlichen Verständigung (SOP) unterschrieben.

Dagegen war der Vorsitzende der aus den Parlamentswahlen vom Wochenende als stimmenstärkste Partei hervorgegangenen Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS), Ministerpräsident Vladimir Mečiar, noch auf der Suche nach einer regierungsfähigen Mehrheit. Gespräche mit dem bisherigen Koalitionspartner, der rechtsextremen Slowakischen Nationalpartei (SNS), blieben zunächst ohne Ergebnis.

Zur Bildung einer tragfähigen Mehrheit wären die beiden Parteien jedoch auf eine dritte Fraktion angewiesen. Es wird erwartet, daß nach dem Scheitern der Regierungsbemühungen Mečiars der Spitzenkandidat der SDK, Mikulas Dzurinda, den Auftrag zur Regierungsbildung erhält. Die SDK war bei den Wahlen am Freitag und Samstag nur knapp hinter der HZDS zur zweitstärksten Kraft im slowakischen Parlament geworden.