Moskau arbeitet hart

■ Regierung will Wirtschaftsprogramm vorlegen. Steuereinnahmen sinken

Moskau/London (rtr/dpa) – Das Wirtschaftsprogramm der neuen russischen Regierung soll nächste Woche verabschiedet werden. Das Vorhaben sei weitgehend ausgearbeitet und werde am Donnerstag vom Ersten Stellvertretenden Ministerpräsidenten Juri Masljukow im Kabinett vorgestellt, sagte ein Regierungssprecher gestern. Mit dem Inkrafttreten rechne er für Ende nächster Woche. Das Kabinett will zudem über einen Haushaltsentwurf für den Rest des Jahres beraten.

Aus Bankenkreisen wurde bekannt, daß der Moskauer Klub der westlichen Gläubigerbanken Rußlands mit Vertretern des Landes Umschuldungsgespräche führen will. Dabei gehe es um die Umwandlung von Rubelschulden über 40 Milliarden Dollar. An den Gesprächen nähmen unter Vorsitz der Deutschen Bank 17 internationale Banken teil. In dem Moskauer Klub, der vergangene Woche formiert worden war, sind Gläubiger vertreten, die in Rubel denominierte russische Schatzwechsel oder Anleihen halten.

Die Steuereinnahmen sanken im September weiter und seien nur halb so hoch gewesen wie im Haushaltsplan angesetzt, teilte Ministerpräsident Primakow mit. Als Nachfolger des am Vortag von Präsident Boris Jelzin entlassenen Chefs der Steuerbehörde, Boris Fjodorow, wurde der Abgeordnete der Partei „Unser Haus Rußland“ Grigori Boos (35) genannt.