Beliebte Chefin

Caterina Muth gilt als einer der führenden Köpfe in der PDS von Mecklenburg-Vorpommern. Seit acht Jahren ist die 40jährige Wasserwirtschaftsingenieurin aus Neubrandenburg im Schweriner Landtag, die letzten vier Jahre als Fraktionschefin. Während dieser Zeit machte sie sich vor allem wegen ihrer Integrationsfähigkeit bei beiden Parteiflügeln beliebt: sowohl bei den Pragmatikern, die regieren wollen, als auch bei den Systemkritikern, die lieber in der Opposition bleiben. Als Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl verhalf sie der PDS am Sonntag zu einem Traumergebnis von 24,4 Prozent (1994: 22,7 Prozent). Zwar bleibt die PDS damit weiterhin bloß die drittstärkste Fraktion, doch von der CDU trennen sie nunmehr nur noch vier Parlamentssitze. Muth selbst gehört, was eine Koalition mit der SPD betrifft, seit jeher zu der Gruppe der Skeptiker. Sie befürwortet die Tolerierung einer SPD-Minderheitsregierung. Dennoch ergänzt sie sich mit dem pragmatischen PDS-Landeschef Helmut Holter, der eine rot-rote Koalition um fast jeden Preis will, gut. Beide sind kompromißfähig und in der Kommission vertreten, die die Verhandlungen mit der SPD führen wird. HH