Dem Schicksal in die Fresse schlagen

Swell sind zurück. Wirklich zurück. In San Francisco. Und im wirklichen Leben. Oder dem, was sie eben so nennen. „Don't You Know They Love You?“ fragen sie in einem Song ihres neuen Albums, aber die verwitterten Gestalten, die auf der Rückseite des dazugehörigen Booklets traurig am Tresen hocken, wissen das wohl kaum. Auf For All The Beautiful People, so der ironische Titel, sind die üblichen Barleichen, Blaßgesichter und Allround-Phlegmatiker versammelt. Ein echtes Swell-Werk eben. Daß die Band, die morgen wieder im Logo gastiert, nach Katastrophen in L.A., Verarschungen durch die alte Plattenfirma auch noch des Drummers Sean Kirkpatrick verlustig gegangen ist, hat sie nicht niedergemacht. Durch gespenstisch schöne Arrangements an Mellotron und Fender kompensieren sie die rhythmische Wucht, und momentweise strahlen ihre Songs sogar im Pop-Gewand. Die dem Schicksal in die Fresse schlagende Single-Auskopplung heißt denn auch „Every-thing Is Good“. Wer's glaubt. cbu

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