Mysteriöser Todesfall

■ Eishockeystürmer Stephane Morin von den Capitals starb während eines DEL-Matches

Berlin (dpa) – Fassungslosigkeit herrscht bei den Berlin Capitals nach dem plötzlichen Tod des kanadischen Stürmers Stephane Morin am späten Dienstag abend beim Treffen der Deutschen Eishockey-Liga mit den Revier Löwen in Oberhausen. Der 29jährige Kanadier hatte unmittelbar nach einem Einsatz auf dem Eis auf der Auswechselbank einen Herzstillstand erlitten und konnte trotz aller Wiederbelebungsversuche auch später im Krankenhaus nicht ins Leben zurückgeholt werden. Die Mannschaften verließen beim Abbruch nach 4:14 gespielten Minuten im zweiten Drittel und einem 3:0-Vorsprung für die Berliner die Eisfläche.

Stephane Morin war erst zu Saisonbeginn von den Long Beach Ice Dogs aus der nordamerikanischen IHL zu den Capitals gekommen. „Ich wollte eine neue Erfahrung machen. Europa reizte mich mit all dem Neuen“, begründete Morin seinen Wechsel. Sportlich avancierte der Stürmer mit der Erfahrung von 80 NHL-Spielen für Quebec und Vancouver zu einem Aktivposten in der neu zusammengestellten Mannschaft. Mit Sylvain Coutuier und Robert Guillet bildete er die erfolgreichste Sturmreihe der Capitals, erzielte in den ersten sieben DEL-Spielen drei Tore und war noch im ersten Drittel in Oberhausen für den 3:0-Vorsprung der Berliner verantwortlich. Ungewiß ist, ob das Lokalderby gegen die Eisbären am Samstag in Hohenschönhausen stattfinden wird.

Der plötzliche Herztod von Morin steht offenbar im Zusammenhang mit einer Herzschädigung. Wie der Pressesprecher der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), Ralph Fürther, gestern erklärte, soll der Kanadier vor einigen Jahren einen schweren Herzinfarkt erlitten sowie eine chronische Bronchitis und ein übergroßes Sportlerherz gehabt haben. Das habe die auf Antrag der Staatsanwaltschaft vorgenommene Obduktion im Klinikum Oberhausen ergeben.