Kolumbus entdeckt – als Verbrecher

Tegucigalpa (Reuters) – Genau 506 Jahre nach seiner Entdeckung Amerikas wollen Indianer in Honduras Christoph Kolumbus für Verbrechen gegen die Ureinwohner des Kontinents gerichtlich verurteilen. Die Indianer hatten im Juli einen fiktiven Prozeß gegen Kolumbus begonnen. Ihm werden Völkermord, Plünderungen und Diebstahl seit Beginn der Kolonisierung Amerikas vorgeworfen. Am Sonntag hinderten rund tausend Indianer in Honduras Touristen am Betreten der Sehenswürdigkeiten des Maya-Volkes, um gegen Kolumbus zu protestieren. Das von einem Sprecher der Indianer in dem mittelamerikanischen Land am Sonntag für den gestrigen Jahrestag der Ankunft von Kolumbus in der Neuen Welt angekündigte Urteil war zum Redaktionsschluß noch nicht bekannt und wird selbstredend baldmöglichst nachgereicht.