Besetzung wegen Erfolges ausgesetzt

■ Jura-StudentInnen dürfen begehrten Raum im Flügelbau jetzt offiziell nutzen – bis der Bauausschuß der Uni darüber beraten hat

Im Konflikt um einen studentisch verwalteten Raum im Erdgeschoß des westlichen Uni-Flügelbaus an der Edmund-Siemers-Allee hat der Fachschaftsrat Jura aus seiner Sicht einen „Etappensieg“ errungen. Nachdem die StudentInnen den Raum am Mittwoch erneut besetzt hatten, bot ihnen Universitätspräsident Jürgen Lüthje an, ihr Anliegen dem Bauausschuß der Hochschule vorzutragen. Bis dahin darf die Fachschaft den Raum täglich von 16 bis 21.30 Uhr nutzen. Im Gegenzug unterbrachen die Studierenden die Besetzung.

Weil sie sich bei der Platzverteilung im neuen Flügelbau übergangen fühlten, hatten die angehenden JuristInnen den Raum direkt neben dem Eingang Anfang voriger Woche schon einmal besetzt (taz berichtete), – für Lüthje schlicht eine „Erpressung“. Die Fachschaft habe den ursprünglichen Belegungsplänen zugestimmt, „da kann man nicht kurz vor der Eröffnung alles wieder in Frage stellen“, schimpft der Präsident. Doch Bela Rogalla vom Fachschaftsrat kann sich an keine Zustimmung erinnern.

Lüthje – und auch der Flügelbau-Sponsor Helmuth Greve – möchten das gesamte Erdgeschoß für kulturelle Veranstaltungen nutzen und den Raum dem Verein „Campus-Kultur“ zur Verfügung stellen. Als Aufenthaltsmöglichkeit und für studentische Beratungsgespräche seien Zimmer im ersten Stock „viel besser geeignet“. Rogalla dagegen findet, daß das Erdgeschoß wegen der Laufkundschaft praktischer sei. Zudem seien die Alternativräume zu dunkel.

Der Bauausschuß aus VertreterInnen von Professoren, Studierenden und Verwaltungspersonal wird sich voraussichtlich in der kommenden Woche mit dem Problem befassen. Er kann allerdings lediglich eine Empfehlung aussprechen; die endgültige Entscheidung liegt beim Präsidenten. hedi