Urteil verschoben

■ Schwules Paar bangt / Simonis schweigt

Die für gestern erwartete Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Schleswig über die Anerkennung des Asylbegehrens von Cristian A. (taz berichtete) ist überraschend ausgesetzt worden. Nach Auskunft der Rechtsanwältin des homosexuellen Rumänen wird am 31. Oktober eine weitere mündliche Verhandlung stattfinden.

Der Ausgang des Verfahrens ist offen. Im ersten Verfahren vor zwei Wochen war George C., dem Lebensgefährten von Cristian A., der Asylanspruch abgesprochen worden. In der Urteilsbegründung hatte es geheißen, daß das Asylrecht auf homosexuelle Verfolgte nicht angewandt werden könne und in Rumänien „nur“ homosexuelle Betätigung, nicht aber die Neigung bestraft werde. Tatsächlich aber wird Rumänien wegen verschiedener Menschenrechtsverstöße von amnesty international und anderen Organisationen kritisiert.

Die beiden Rumänen, von Beruf Zahnarzt und Lebensmittelchemiker, arbeiten in Schleswig-Holstein und leben seit 14 Jahren zusammen. Die GAL-Landesarbeitsgemeinschaft Schwulesben-Politik und die Schwulen Sozialdemokraten (Schwusos) initiierten einen Offenen Brief an Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis. Doch die hat, obwohl eine schnelle Reaktion versprochen worden war, bislang nichts zu sagen. MPS