Marieluise Beck, Bündnis 90/Grüne

„Die grünen Frauen haben die Quote und kriegen's trotzdem nicht gebacken.“ Sätze wie diese kann die grüne Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck (46) nicht mehr hören. Zum vierten Mal sitzt sie im Bundestag. Während sie 1983 – noch kinderlos – in vorderster Reihe als Fraktionssprecherin agierte, hat sich die zweifache Mutter inzwischen auf ihr Fachgebiet Arbeits- und Sozialpolitik zurückgezogen. „Macht baut sich langsam auf“, hat sie über die Jahre beobachtet. Vieles sei „durch die Quote nicht auszuhebeln“. Die Siebentagewoche eines Hochleistungspolitikers vereinbare sich nicht mit dem Wunsch von Frauen, „ihre Beziehung nicht über den Jordan gehen zu lassen“. Und auch nicht mit der Verantwortung für Kinder. Beck: „Die Frauen rennen aus den Sitzungen raus und regeln übers Handy, ob ihr Kind den Zahnspangentermin verpaßt hat.“ Weibliches Handicap Nummer zwei: „Männer können geübter mit Konkurrenz umgehen und deshalb besser füreinander sorgen.“ Joschka Fischer und Jürgen Trittin hätten im Flügelkampf um die Ministerämter elegant „halbe-halbe“ gemacht – mit der Folge, daß sich die Frauen nun um die restlichen Posten streiten müssen. bara