Wenig, aber nicht nichts –betr.: Rot-grüne Koalition

So langsam zeichnet sich ab, was der grüne Faktor in einer rot-grünen Bundesregierung tatsächlich wert ist: wenig, aber nicht nichts. So können all diejenigen, die den Grünen ihre Stimme gegeben haben, sicher sein, daß die Reformen ohne Grün zum Beispiel im Staatsbürgerschaftsrecht oder bei der Entlastung der unteren Einkommen lauer, der Einstieg in den Atomausstieg lascher ausgefallen wäre.

Daß dies alles weniger ist, als man sich erhofft hat, ist klar. Dennoch haben die Grünen mit der voreiligen Eigennominierung Joschka Fischers für das Außenamt die Chance vertan, bei den Koalitionsverhandlungen Druckmasse auszuspielen und per MinisterInnen-Amt in einem dritten Kernbereich grüner Politik (zum Beispiel Verkehr, Frauen, Drogen) Reformmotor zu sein. Wenn sich der eigensinnige Sturmlauf Joschkas nur nicht rächt! Marc Böhmann, Heidelberg