Lokalkoloratur

Als ehemaliger Verfassungsschutzchef und als amtierender Polizeipräsident hat sich Ernst Uhrlau einen Namen gemacht. Nicht nur in Hamburg. Angeblich ist der 52jährige im Gespräch für den Chef-Sessel des Bundesnachrichtendienstes in München-Pullach. Der rot-grünen Bonner Koalition gelte, so wird gemunkelt, der Politologe mit dem ausgeprägten analytischen Verstand als Kandidat für den Posten beim BND, der von Bayern aus in aller Herren Länder für das Wohl der Republik spioniert. Alles Quatsch, dementierte gestern prompt ein Polizeisprecher, Schwachsinn hieß es inoffiziell aus der Hamburger Innenbehörde. Uhrlau ließ aus dem Urlaub ausrichten, er wolle lieber in Hamburg bleiben – was mensch gut verstehen kann. Denn Pullach hat wenig zu bieten für jemanden, der die Weitsicht aus dem Polizeihochhaus am Berliner Tor genießen kann. „Da gibt es“, sagt einer, der es wissen muß, „nur die grauen Mauern der BND-Zentrale, sonst ist da nichts los.“ kva