Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Alien Großbritannien 1979, R: Ridley Scott, D: Sigourney Weaver, John Hurt, Harry Dean Stanton / Originalfassung ohne Untertitel

„Mit seinem schrecklichen, mutierenden Monster (man weiß nie, in welcher Form es wieder auftauchen wird), fürchtet man sich bei „Alien“ ständig vor der nächsten Szene. Der Film verschlingt Ihre Eingeweide in Knoten.“ (Pauline Kael) Kino 46

Alien: Resurrection USA 1997, R: Jean-Pierre Jeunet, D: Sigourney Weaver, Winona Ryder / Originalfassung ohne Untertitel

„Dss schleimige Ding west weiter, und auch im vierten Teil geht es seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Fressen und Befruchten. Selbst die dienstälteste Alien-Bekämpferin Sigourney (Ripley) Weaver mußte sich am Ende von Teil drei von einem der Monster begatten lassen und sterben. Nun ist die Heldin als Klon-Mutant neu entstanden und ringt mit Muttergefühlen für ein Schleimwesen. Erst als die Androidin Winona Ryder auftaucht, sieht Ripley wieder klar. Dem Zuschauer gibt der französische Regisseur Jean-Pierre Jeunet in dem Cyber-Märchen, trotz einiger bestechender Bilder, wenig Chance zur Einsicht.“ (Der Spiegel) Kino 46

Alien 1-4 USA 1979-97, R: von Ridley Scott bis Jean-Pierre Jeunet, D: immer wieder Sigourney Weaver / Originalfassungen ohne Untertitel

Alle vier Filme hintereinander weg. Am Schluß gilt dann sicher:

„In space no one can hear you scream“ (Werbeslogan)

„In space no one can hear you snore“ (Los Angeles Reader) Kino 46

B

Bin ich schön? Deutschland 1998, R: Doris Dörrie, D: Senta Berger, Gottfried John, Dietmar Schönherr, Franka Potente

„In ihrem filmischen Schicksalsreigen schickt Doris Dörrie die Crème de la Crème der deutschen Darstellerzunft auf die Suche nach Liebe, Glück und Vertreuen – in einer Vielzahl von Erzählsträngen und Episoden, die sich wie Kurzgeschichten aneinanderreihen und schließlich zu einem Ganzen bündeln. Zugegeben, manche Episoden sind arg peinlich geraten: Wie die mit Dietmar Schönherr als liebenskrankem Witwer, der den Tod seiner Gattin nicht verwinden kann. Doch immer wieder zieht die Dörrie mit Momentaufnahmen in den Bann, die unverstellt und ehrlich vom Leben erzählen. In Zeiten beschränkter Beziehungskomödien aus deutschen Landen ist „Bin ich schön?“ eine Wohltat.“ (Bremer) City, CinemaxX, Apollo (Whv)

C

Comedian Harmonists Deutschland 1997, R: Joseph Vilsmaier, D: Ben Becker, Ulrich Noetken, Kai Wiesinger

Diese posthume Erfolgsgeschichte mußte natürlich auf der großen Leinwand enden, und der große Gefühlsbademeister Vilsmaier ist wohl auch der richtige Mann dafür. Man könnte sich zwar auch eine schön böse Tragikomödie von Helmut Dietl vorstellen, die dem raffinierten Witz ihrer Lieder sicher näherkäme, aber bei Künstlerbiographien mit solchen Pflichtzutaten wie „Aufstieg und Fall“, den Greatest hits und Schauspielern, die den Originalen möglichst ähnlich sehen, stört zuviel Originalität nur. Nur die Diskrepanz zwischen dem eher schwerfälligen Film und der leichtfüßigen Musik der Comedian Harmonists irritiert etwas: dies ist der kleine grüne Kaktus in Cinemascope. (hip) Atelier

Cracks in the Mask Deutschland 1997, R: Frances Calvert

„Eine ethnologische Spurensuche: Die im Norden Australiens angesiedelten Torre Strait Islands waren im letzten Jahrhundert eine Pilgerstätte für Ethnologen, die die Kulturschätze der Insulaner ins „Zivilisierte“ Europa brachten. Heute existiert keine einzige der berühmten Masken mehr dort, wo sie erschaffen wurden. Und so macht sich Ephraum Bani, ein Wissensträger jener Kultur, nach Europa auf, um in den großen Museen damit konfrontiert zu werden, daß er vor den verglasten, für ihn unerreichbaren Exponaten seiner Heimat steht. Regisseurin Calvert begleitete Bani, und so entstand ein subtil angelegter Diskurs über europäischen Herrschaftsdünkel, das sensibel gehaltene Portrait eines passionierten Kämpfers und wohl auch ein Appell, Menschen und Länder nicht ewig zu klassifizieren.“ (Filmecho) Kino 46

D

Die Dämonischen USA 1956, R: Don Siegel, D: Kevin McCarthy, Dana Wynter

„Einer der besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten und einer der wenigen, die das Fantastische absolut glaubhaft werden lassen. Don Siegels Klassiker spielt in Santa Mira, wo Dr. Miles Bennell von vielen Menschen Klagen darüber erhält, daß ihre Freunde und Bekannten durch Doppelgänger ersetzt wurden, die keinerlei Gefühlsregung zeigen. Später finden er und einige Freunde Pflanzen, die halbgeformte Kreaturen enthalten, die ihnen verdächtig ähneln. Sie erkennen, daß alle anderen im Ort, sogar die Polizisten, im Schlaf von Außerirdischen ersetzt wurden. Wenige Momente in der Geschichte des Kinos sind so traurig und schockierend wie die Szene, in der Miles sine Freundin küßt und merkt, daß auch sie eine von Ihnen geworden ist.“ (Danny Peary) Kino 46

Dr. Dolittle USA 1998, R: Betty Thomas, D: Eddie Murphy, Oliver Platt

„Wie schon in „The Nutty Professor“ wird Eddie Murphy hier wieder von den Special Effects an die Wand gespielt. Die versammelte Tierwelt bewegt in „Dr. Dolittle“ mindestens genauso synchron die Lippen wie die Viecher in „Ein Schweinchen namens Babe“. Aber ich sehnte mich im Laufe das Films immer mehr nach der Unschuld von „Babe“ oder des original Dolittle-Films von 1967. Hier sind die Gags extrem rüde und basieren fast ausschließlich auf Körperausscheidungen und Fürzen. Ich weiß, daß mein 7jähriger Sohn all das lieben wird, denn der Film ist ausschließlich für ein infantiles Publikum gemacht: Er ist „Junk Cinema“! (Christopher Tookey) UFA-Palast, UT-Kinocenter, CinemaxX, Wallkino (Ol)

E

Ein Zwilling kommt selten allein USA 1998, R: Nancy Meyers, D: Lindsay Lohan, Dennis Quaid, Natasha Richardson

„Zwillige, seit der Geburt getrennt, führen mit einem pfiffigen Plan die geschiedenen Eltern wieder zusammen: Die Story sehen wir jetzt zum vierten Mal im Kino. Für die erste Verfilmung seines Romans „Das doppelte Lottchen“ schrieb Erich Kästner 1950 noch selbst das Drehbuch, 1961 kam Disney, 1993 Joseph Vilsmeyer, jetzt nochmal Disney. Schlechter geworden ist die Story nicht, sie hat Witz, Tempo und einen erfreulich niedrigen Süßstoff-Gehalt, Dennis Quaid und Natasha Richardson sammeln als Elternpaar Sympathiepunkte.“ (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter, CinemaxX, Wall-Kino (Ol)

Elisabeth Großbritannien 1998, R: Shekhar Kapur, D: Cate Blanchett, Christopher Eccleston, Geoffrey Rush, Fanny Ardant

In England wetzen die Besserwisser schon die Messer, um dem Regisseur Shekhar Kapur all die historischen Fehler seines Films über die „jungfräuliche Königin“ Elisabeth I vorzuhalten. Dabei hatten die Produzenten ihn ja gerade darum engagiert, weil er als Inder nicht den Bildungsballast mit sich herumschleppte, der einen britischen Regisseur niedergedrückt hätte. „Sie wollten einen ignoranten und chaotischen Regisseur“, so Kapur souverän kokett in Venedig. Und der hat ihnen nun ein wundersames Stück Kino hingesetzt: Spannend wie ein Thriller, grandios ausgestattet und mit einer feinen Balance zwischen blutigen Hofintrigen und dem psychologisch tiefen Portrait einer Frau, die dazu gezwungen wird, Macht auszuüben, und dafür ihre Identität und ihr Glück opfern muß. Cate Blanchett verkörpert die Königin wunderbar intensiv und vielschichtig: zugleich dünnhäutig, energiegeladen und später eiskalt. Dies ist alles andere als ein Kostümschinken. (hip) Europa (Preview)

F

Faszination Regenwald Im Rahmen diesr Veranstaltungsreihe wird neben einer Dia-Show und der Ausstellung „Das grüne Universum – die Welt des Regenwaldes“, die im Foyerbereich des CinemaxX zu sehen ist, der Dokumentarfilm „ Mission Arche Noah“ gezeigt. CinemaxX

Fear and Loathing in Las Vegas USA 1998, R: Terry Gilliam, D: Johnny Depp, Benicio Del Ricci

„In der vollen Lobby eines Hotels in Las Vegas verzieht sich das Gesicht einer Frau – ihre Gesichtzüge zerfließen wie auf einer Clownsmaske. Während die Kamera durch den plüschigen, wenig beleuchteten Raum schwenkt, verwandeln diese sich plötzlich in eine böswillige Versammlung von Eidechsen, die mit ihren lippenlosen Mündern schmatzen und verschwörerische Blick werfen. Diese Szene, eines von den vielen grotesken Tableaus in „Fear and Loathing in Las Vegas“, Hunter S. Thompsons brillianter, geifernder Explosion von verbaler Psychedelia wurde von Terry Williams mit einer Werktreue zu der halluzinatorischen Bilderwelt des Autors verfilmt, die man bisher für unmöglich hielt: die größte sinnliche Annäherung an einen LSD-Trip, die je in einem Mainstram-Film erreicht wurde. Aber warum hat dieser prunkvolle Spritzer vom einem Film, der so gewisssenhaft respektvoll zu seiner Quelle ist, so wenig visuellen Sog, daß man am Ende nicht viel mehr als mit den Schultern zucken möchte? Die Geschichte, wie Raoul (Johnny Depp) und sein Kumpel (Benicio Del Toro) nach Las Vegas reisen, um für eine Sportillustrierte über ein Motorradrennen zu berichten und dabei auf phantasmagorische Abwege geraten, wurde so rigoros komprimiert, daß die Vignetten alle in ein überzogenes cinematisches Mischmasch fließen, dessen Summe viel weniger ist als seine Einzelteile. Während das Buch eine Stimmung der Abenteuer mit offenen Enden vermittelt, hat dieser Film gar keinen Standpunkt und gibt den schrecklich witzigen Anekdoten des Buchs kaum Raum zu atmen.“ (New York Times) City, Apollo (Whv)

Flamenco Spanien 1995, R: Carlos Saura, D: Joaquin Cortes, Paco De Lucia

„In einem riesigen Parkettsaal läßt Carlos Saura in zwanzig kommentarlosen „Kapiteln“ die verschiedenen Spielarten des Flamenco Revue passieren. Bulerias, Soleares, Alegrias... Die fast enzyklopädische Dichte und die herausragenden Tänzer, Musiker und Sänger ermöglichen einen Einblick in die dichterische Vielfalt, die Virtuosität und die Fortentwicklung des Flamenco. Die Vitalität des Vorgeführten läßt sogar den Schickimicki-Ehrgeiz verzeihen, mit dem Saura edelspießiger Bühnenbeleuchtung frönt.“ (tip) Cinema

Die furchtlosen Vier Deutschland 1997, R: Ebert Junkersdorf

Bremen wird hier als eine düstere Mischung aus Fachwerkhäusern und futuristischen Fabrikgebäuden dargestellt, in der der tyrannische Wurstfabrikant Dr. Gier herrscht, der die vier Stadtmusikanten mit einem Knebelvertrag dazu zwingt, Werbeliedchen für die Würstchen zu singen, in die ihre tierischen Freunde verarbeitet werden. Sie merken schon, das hört sich kaum noch nach dem Märchen von den „Bremer Stadtmusikanten an. Statt dessen finden wir unseren Esel, den Hund, die Katze und den Hahn in einer Horrorgeschichte mit finsteren Verliesen und einem nach dem Vorbild von Dr. Mabuse gezeicheten Superfiesling wieder. (hip) Gondel

G

Glücksbärchis II USA 1995, R: Arna Selsnick

„Zusammen mit zwei Waisenkindern retten die Glücks-Bärchis die Erde vor einem bösen Geist, der Zwietracht unter die Menschen gesät hat. Ein klassische und moderne Zeichentrickfilm-Elemente verbindendes Märchenabenteuer, das an die Kraft des Guten im Menschen appelliert. (Lexikon des internationalen Films) UFA-Palast

Godzilla USA 1998, R: Roland Emmerich, D: Matthew Broderick, Jean Reno

„,Size matters' lautet der gelungene Werbeslogan für Roland Emmerichs Godzilla-Geschichte. Leider hat er sich ein bißchen zu strikt daran gehalten. Der schwäbische Hollywood-Regisseur machte aus dem legendären Monster eine seelenlose Riesenfigur. Auch Jean Reno und Matthew Broderick können die sterbenslangweilige Geschichte kaum retten. – „Jurassic Park“ für Arme.“ (Der Spiegel) UT-Kino, Muwi (Ol)

H

Halloween & Halloween H 20 USA 1978 & 1998

Der erste und der neue Horrorschocker mit dem Killer mit der Maske und dem Messer im Doppelpack. Und Jamie Lee Curtis schreit immer noch! Filmstudio, Ufa-Palast

Herbstgeschichte Frankreich 1998, R: Eric Rohmer, D: Béatrice Romand, Marie Rivière

„Conte d'automne“ ist ein eleganter, weiser Abschluß des Jahreszeitenzyklus von Eric Rohmer. Eine während der Weinlese spielende Herbstkomödie über die Irrungen und Wirrungen von Frauen, die um die vierzig sind, also den Herbst ihres Liebeslebens erleben, und sich dabei genauso töricht und sympathisch anstellen wie die schöne 18jährige, die hier von der Kamera zugleich so geliebt und in ihrer schnippischen Eitelkeit vorgeführt wird, wie es nur Rohmer inszenieren kann. (hip) Atlantis, Casablanca (Ol)

I

Der Indianer aus dem Küchenschrank USA 1995, R: Frank Oz, D: Hal Scardino, Litefoot

„Wer glaubt, Regisseur Oz will mit diesem Film mehr bieten als beeindruckenden Effektzauber, der sieht sich enttäuscht. Vielleicht mangelt es am Thema – ein Neunjähriger kann mit Hilfe eines mysteriösen alten Küchenschranks seine zentimetergroßen Plastikfiguren zum Leben erwecken – aber auch schlichtweg an Komplexität, über die etwa ein Genreklassiker wie „The incredible Shrinking Man“ verfügt.“ (epd-Film) Schauburg

J

Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit

„Caroline Link zeigt, daß mit dem deutschen Kino auch dann noch zu rechnen ist, wenn ihm das Lachen vergangen ist: Eine Tochter gehörloser Eltern wird ausgerechnet Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, daß sie sich mit ihrer Klarinette jenseits der Sprache ausdrücken kann.“ (Der Spiegel) Cinema

K

Kalle Blomquist – sein neuer Fall Schweden 1997, R: Göran Carmbeck, D: Malte Forsberg, Josefin Arling

„Drei Kinder werden in die Entführung eines Professors und seines Sohnes verwickelt. Gemeinsam gelingt es ihnen, den Plan der Kidnapper zu vereiteln und sie der Polizei auszuliefern. Neuverfilmung eines Jugendkrimis von Astrid Lindgren um ihren jungen Meisterdetektiv Kalle, die in ihrem Patriotismus leicht angestaubt wirkt. Doch die jungen Darsteller vermitteln in ihrem lebendigen Spiel überzeugend ein von Rollenklischees fast freies Bild jugendlicher Freundschaft.“ (Zoom) Cine-maxX

Kundun USA 1997, R: Martin Scorsese, D: Tenzin Thutbob Tsarong, Sonam Phuntsok

„Scorseses Darstellung der Jugendjahre des Dalai Lama beginnt wie ein gebieterischer John-Ford-Western mit einem einsamen Reiter, der die öde Weite von Tibet durchreist, auf der Suche nach einem kleinen Jungen, der die jüngste Reinkarnation des Buddhas ist. Dann wird der Film zur Geschichte einer spirituellen Erziehung, und schließlich – als die Invasionskräfte Maos angreifen – wird das Thema des politischen Gewissens zu seinem Mittelpunkt. Die Filmemacher sind besonders mutig, weil sie das exotische Thema ohne die dramaturgische Krücke eines westlichen Reisenden erzählen, der alles schön fürs Publikum interpretiert. Der Regisseur ließ sich von den Mandalas inspirieren, die die Mönche mit bunt glänzendem Sand zeichnen. Visuell ist dies wohl sein schwelgerischstes Werk seit „Raging Bull“. (The New Yorker) Europa

Kurz & schmerzlos Deutschland 1998, R: Fatih Akin, D: Mehmet Kurtulus

„In Fatih Akins furiosem Regiedebüt, einem Krimidrama um Freundschaft, Liebe und Verrat, geht es um einen Türken, einen Serben und einen Griechen – dicke Freunde, zusammen aufgewachsen in einer richtigen „Multi-kulti“-Welt in Hamburg-Altona. Daß die drei Jungdarsteller beim Filmfest in Locarno gemeinsam den „Bronzenen Löwen“ bekamen, ist Beweis dafür, wie gut sie hier sind. Vor allem sind sie aber eines: echt. Solche Typen gibt es wirklich – und nicht nur in Hamburg-Altona.“ (TV-Spielfilm) City

L

Lamerica Italien/Frankreich 1994, R: Gianni Amelio, D: Enrico Lo Verso, Michelle Placido / Originalfassung mit Untertiteln

Albanien vor einigen Jahren – das waren klammernde Hände, überall Bettler, Menschenmassen, die sich auf Lieferwagen oder Frachtschiffen drängten, denn ihre einzige Hoffnung sehen sie darin, abzuhauen. Italien war ihr Lamerica – sie glaubten, dort gehe es zu wie in den italienischen Fernsehprogrammen, die sie so gebannt ansahen, als wären sie Verkündungen aus dem Paradies. Diese Atmosphäre von Armut, Unsicherheit und Revolte hat Amelio mit beängstigender Intensität in seinem Film eingefangen. Kein andere Film hat bisher das Problem der neuen Völkerwanderung so präzise und emotional beschrieben. (hip) Cinema

Liebe das Leben Frankreich 1998, R: Erick Zonca, D: Élodie Bouchez, Natacha Regnier

„Der erste Langspielfilm von Erick Zonca steht in der Tradition des sozial engagierten französischen Kinos, indem er den Lebenswahrheiten und -träumen arbeitsloser Jugendlicher von heute auf den Grund geht. Aber die dunkelhaarig-struppige Isa und die goldblonde Marie, die eine Entlassung zu Freundinnen macht, spielen nicht Klassendrama, sondern persönliche Krise. Daß Milieustudie und Filmpoesie kein Widerspruch sind, dafür treten die Gesichter der Hauptdarstellerinnen von der ersten Minute an den Beweis an. Ob unschuldig-verträumt, unvernünftig, angriffs- und lebenslustig oder resigniert – ihrer ungebrochenen Spielfreude verdankt der Film seine Überzeugungskraft und humane Qualität.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinema, Casablanca (Ol)

Lola rennt Deutschland 1998, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Moritz Bleibtreu, Joachim Krol

„Selten war ein Filmtitel passender: Der Name von Tom Tykwers neuem Ganovenstück ist Programm. Denn Lola hat ziemlich genau zwanzig Minuten Zeit, ihren Freund Manni davon abzuhalten, mächtig Scheiße zu bauen. 100.000 Mark muß er um zwölf Uhr Gangsterboß Ronnie übergeben, doch Mannie läßt die Plastiktüte mit dem Geld in der U-Bahn liegen. In seiner Verzweiflung will er einen Supermarkt überfallen, aber Lola fleht ihn an zu warten: „Mir fällt doch immer was ein!“ und sie rennt los, quer durch Berlin. Mehr darf man gar nicht verraten, ohne zum Spielverderber zu werden. Eines verrät der Film aber sehr bald: daß Tom Tykwer („Winterschläfer“) zur Zeit einer der innovativsten und mutigsten deutschen Filmemacher ist. Die Besetzung ist ein einziger Glücksgriff, die Musik (u.a. von Ex-„Spliff“-er Reinhold Heil) ein Hit.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, CinemaxX, Casablanca (Ol), Solitaire (Westerstede)

London Großbritannien 1994, R: Patrick Keiller / Originalfassung mit Untertiteln

„Patrick Keiller zeigt in seinem Filmessay eine Metropole, die zum größten Teil nur noch als Schatten ihrer Vergangenheit existiert. Und so will der unsichtbare Chronist, der Tagebuchschreiber ohne Namen, bei seinem Besuch in London zusammen mit seinem Freund Robinson auch immer wieder zurück in die Zeit, etwa ins London des Jahres 1872, als Rimbeaud und Verlaine hier im Exil waren. Auf ihren Reisen durch die Stadt räsonieren die beiden Männer über die Gründe der Misere: Die Ideen der franösischen Revolution haben auf der Insel nie Fuß gefaßt, eine Café-Kultur hatte nie die Chance gehabt, sich zu entwickeln, die neuen, kalten Prunkbauten der Thatcher-Ära sind auf Kosten der Infrastruktur entstanden usw. Die Bilder einer fast elegischen Kamera zeigen außerhalb der City eine seltsame Mischung aus Öde, Verkommenheit und dem verzweifelten Versuch, mit ein paar grellen Neonreklamen Anschluß an das späte 20.Jahrhundert zu finden. All das signalisiert die Krankheit der Metropole, den Mangel an urbaner Lebendigkeit.“ (tip) Kino 46

Lost in Space USA 1998, R: Stephen Hopkins, D: Gary Oldman, William Hurt

„Und noch ein Versuch aus der Reihe „Kultserien der 60er für die Leinwände der 90er“. Leider haben die Macher über dem Schwelgen in Ausstattung und Spezialeffekten die Story aus den Augen verloren. Das sorgt zwar für mächtig Augenfutter, die übrigen Sinne werden aber nur wenig gereizt. Der Witz der innerfamiliären Dispute ist schal, die Spannung bleibt trotz inflationärer Gefahrenmomente gering. Der Film zeigt einmal mehr, daß auch das schönste und teuerste Design nichts ist ohne Herz und Geist.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX

M

Die Maske des Zorro USA 1998, R: Martin Campbell, D: Antonio Banderas, Anthony Hopkins, Catherine Zeta-Jones

„Nach 20 Jahren kann der mexikanische Freiheitsheld Zorro fliehen und mit seinem Schüler gegen den Ex-Gouverneur kämpfen, der mit gestohlenem, von Sklaven ausgebeutetem Geld Kalifornien kaufen will. Spektakuläre Fechtszenen, opulente Feste, teils pointenreiche Dialoge und ein lustvoll-ironisches Schwelgen im Kitsch bereiten großes Vergnügen an dieser Wiederbelebung des Mantel- und Degen-Genres. Doch die oberflächliche Darstellung der Unterdrückten hinterläßt einen bitteren Nachgeschmack.“ (Zoom) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol), Solitaire (Westerstede)

The Mask of Zorro USA 1998, R: Martin Campbell, D: Antonio Banderas, Anthony Hopkins, Catherine Zeta-Jones / Originalfassung ohne Untertitel

Originalfassung und -titel von „Die Maske des Zorro“ . Kurzkritik siehe oben. UFA-Palast

Das Mercury Puzzle USA 1998, R: Harlld Becker, D: Bruce Willis, Alec Baldwin

„Obwohl stellenweise nicht unspannend, mißlingt dem Regisseur der Spagat zwischen „Der einzige Zeuge“, „Rain Man“ und so ziemlich jedem Actionstreifen mit Bruce Willis. Nichts gegen den „Stirb langsam“-Star, aber wie oft wollen wir Willis noch mit gezogener Pistole um Häuserecken lugen sehen?“ (TV-Spielfilm) Filmstudio

Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit Deutschland 1998, R: Marc Rothemund, D: Christoph Waltz, Ann-Kathrin Kramer, Oliver Korittke

„Ein Tag und eine Nacht im Leben von einem Dutzend Münchnerinnen, die uns der Titel allen Ernstes als „Großstädter“ verkaufen will. Nach vielen an den Haaren herbeigezogenen Turbulenzen und Verwechslungen gibt es am Ende vier frisch verliebte Pärchen, eine neue Frauenfreundschaft, einen abgeblitzten Schwulen und einen toten Schriftsteller. Den frivolen Höhepunkt markiert geklaute Reizwäsche. Freudloser, aber betriebsamer Frohsinn ganz in der Tradition von Heinz Rühmann und Marika Röck.“ (tip) UT-Kino

N

Nekromantik Deutschland 1988, R: Jörg Buttgereit, D: Robert Schmadtke, Betty, Bruno, Vera

„Zehn Jahre nach der Erstaufführung bringt der Regisseur den Film selbst mit nach Bremen und ist für jede Diskussion bereit. „Nekromantik“ ist eine Dreiecksgeschichte, wobei der Protagonist nicht nur die Wohnung mit seiner Freundin teilt, sondern auch seine Obsession, nämlich eine Vorliebe für Leichen. Ein Film über die Liebe zum Menschen und was von ihm übrig bleibt – vom Menschen nach einem Autounfall.“ (Kommunalkino) Kino 46

O

Out of Sight USA 1998, R: Steven Soderbergh, D: George Clooney, Donna Frenzel, Jennifer Lopez

„Jack landet nach einem Bankraub im Gefängnis, bricht aus und nimmt auf der Flucht die resolute, attraktive Polizistin Karen als Geisel. Während Jacks Kumpel Buddy den Fluchtwagen steuert, verstecken die beiden sich im Kofferraum, wo schon bald die Funken sprühen. Karen entkommt ihren Entführern und verfolgt den Kriminellen mit der Grazie eines Balztanzes. Sonderberghs Film ist weniger selbstgefällig erzählt als Pulp Fiction und flüssiger inszeniert als Jackie Brown. Die kamera- und schnitttechnischen Extravaganzen dienen stets der jeweiligen Szene und nicht der Eitelkeit des Regisseurs. Einen feiner geschliffenen Genre-Film, der eigentlich ein Genre-Mix aus romantischer Screwball-Comedy und Thriller ist, wird man so bald wohl nicht mehr zu sehen bekommen.“ (epd-Film) Schauburg, CinemaxX

P

Ein perfekter Mord USA 1998, R: Andrew Davis, D: Michael Douglas, Gwyneth Paltrow

„Ein perfekter Plan: Der Hitchcock-Klassiker wird hinterrücks zur Strecke gebracht und durch ein Remake ersetzt. Darin darf Gwyneth Paltrow die aktuelle Wintermode präsentieren und Michael Douglas fiese-kalt gucken. Aber etwas läuft schief: Hitchcocks Film ist gar nicht tot, das Vorbild rächt sich – und das Remake entpuppt sich als seelenloser Abklatsch.“ (Der Spiegel) CinemamxX, Ziegelhof-Kino (Ol), Ufa-Palast, UT-Kino

Perita Durengo USA 1998, R: Alex de la Inglesia, D: Rosie Perez, J. Bardem

„Heiß und schmutzig wie die trostlosen Kaffs an der Grenze von Texas und Mexiko ist dieser Mix aus Romanze, Thriller, Roadmovie und Western. Originalzitat: „Was gibt es Schöneres als Ficken und Töten?“ Beängstigend!“ (TV-Spielfilm) Schauburg

Der Pferdeflüsterer USA 1998, R: Robert Redford, D: Robert Redford, Kristin Scott Thomas

Als Tom Booker ist Redford ein altgewordener Sundance Kid, der statt des Revolvers nur noch das Lasso schwingt. Als der Pferdeflüsterer versteht er sich so gut auf die Tiere, daß er sie ohne Zwang durch Gesten und in die Ohren geflüsterte Laute zähmen und trainieren kann. Auf dem Umweg über ihr Pferd heilt Booker auch die Seele der 14-jährigen Grace, die bei einem fürchterlichen Reitunfall ein Bein verlor. Ihre Mutter wird durch die Landluft von Montana nicht nur ihren obsessiven Ehrgeiz und New Yorker Zynismus los, sondern verliebt sich natürlich auch in Cowboy Redford. Die Romanvorlage von Nicolas Evans ist bereits ein Bestseller, und einige enthusiasmierte Leserinnen aus meinem Bekanntenkreis warten schon seit Monaten sehnsüchtig auf den Film. Für solch ein Publikum kann der Film gar nicht lang genug sein, aber seltsamerweise stört man sich auch als unvorbelasteter Zuschauer nicht an seinen 159 Minuten. Redford hat ein genaues Gefühl dafür, wie er den Kitsch, der hier natürlich bei jedem Pferdeschnauben droht, im Zaume halten kann. Dies ist ein Taschentuchfilm – keine Frage –, aber der Herzschmerz wird so geschickt, klug und geschmackvoll präsentiert, daß man/frau sich der feuchten Augen nicht zu schämen braucht.“ (hip) Gondel, UT-Kino, Ufa-Palast, CinemaxX, Passage (Del), Ziegelhofkinos (Ol)

R

Romeo & Julia USA 1996, R: Baz Luhrsmann, D: Leonardo Di Caprio, Claire Danes / Originalfassung ohne Untertitel

„Luhrmanns Film ist eine echte Teenage-opera, unglaublich romantisch und tragisch zugleich, unterstrichen von einer Musik, die den Film stellenweise wie ein Musical erscheinen und seine Bilder grell explodieren läßt. Ausgesprochen sympathisch und natürlich herzergreifend.“ (taz) Atelier

S

Small Soldiers USA 1998, R: Joe Dante, D: Gregory Smith, Kirsten Dunst

„Mit seinem jüngsten Film vollzieht Joe Dante die Synthese von „Toy Story“ mit seinen eigenen „Gremlin“-Filmen. Vom Computerchip mit Intelligenz versehene Spielzeugsoldaten werden hier durch sture Pflichterfüllung (die sie friedliebende Spielzeugmonsterchen vernichten läßt) zur ernsthaften Bedrohung für eine ganze Kleinstadt. Da aber trotz einer ganzen Reihe schön böser Einfälle – etwa wenn die Plastic-Soldateska eine Kolonie von Barbiepuppen rekrutiert und sie zu Kanonenfutter umbaut – die familientaugliche Kinomoral weitgehend gewahrt bleibt, wird die punktuell sardonistische Merchandising-Satire selber wieder zum Konsumartikel.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wallkinos (Ol)

Der Soldat James Ryan USA 1998, R: Steven Spielberg, D: Tom Hanks, Matt Damon

„Steven Spielbergs sowohl nüchterner wie auch großartiger Kriegsfilm gibt dem Genre Leidenschaft und Sinn zurück, und er tut dies mit solch einer sogartigen Kraft, daß er es ganz neu zu erfinden scheint, und dabei blendet er mit der Intensität seiner Imagination. Keine allgemein anerkannten Konventionen – dramaturgisch oder ideologisch –, schwächen diese Leistung ab. Dieser Film sieht einfach so auf den Krieg wie noch keiner vor ihm. Obwohl die Erfahrungen, die er vermittelt, zermürbend sind, ist es der Film selbst nie. Wie vorher in „Schindlers Liste“ nutzt Spielberg hier seine außergewöhnlichen Talente als Geschichtenerzähler, um das Unvorstellbare zu personalisieren, indem er Charaktere schafft, mit denen man sofort Mitgefühl entwickelt, und indem er das Publikum vom ersten Moment an in Spannung hält. Obwohl der Film mit wuchtigen, unglaublich vitalen Schlachtszenen beginnt und endet, und zahlreiche Tragödien voller Gewalt beinhaltet, wirkt seine Vision des Krieges nie betäubend. Wie die Soldaten werden auch die Zuschauer von jeder neuen Krise wieder frisch überrascht und mitgerissen, und es bleibt ihnen nie Zeit, um sich zu erholen. „Saving Private Ryan“ stellt, anders als all die Filme über den Vietnamkrieg, nie die moralische Notwendigkeit des Kampfes dieser Soldaten in Frage. Mit einer wundervollen, alles beinhaltenden Vision zeigt er heroischen Patriotismus, äußerste Feigheit und alle Abstufungen dazwischen. Die Soldaten werden nie vor einfache Entscheidungen gestellt, und manchmal wählen sie einen tödlich falschen Weg. Auch von dieser Unsicherheit erzählt „Der Soldat James Ryan“ und zeigt so eine weitere, unerwartete Wahrheit.“ (The New York Times) Schauburg, Ufa-Palast, CinemaxX, UT-Kino, Gloria (Del), Wallkinos (Ol), Solitaire (Westerstede)

Solo für Klarinette Deutschland 1998, R: Nico Hoffmann, D: Götz George, Corinna Harfouch, Barbara Auer

„Kommissar Bernie Kominka (von Götz George ohne Anklänge an Schimanski gespielt) ist ein eifriger, aber auch ein verzweifelter Polizist, der lieber osteuropäische Prostituierte festnimmt, als sich zu Hause seinem aggressiven Sohn und seiner Ehemisere zu stellen. Vor allem aber ist er müde, ausgelaugt von 651 Morden in 21 Berufsjahren, wie er mit matter Stime aus dem Off erzählt. „Solo für Klarinette“ ist bemerkenswert stilsicher, ein Thriller, bei dem nie die deutsche Komödie um die Ecke lugt. Die Farben sind konsequent reduziert. Berlin ist unwirtlich blau-grün. Brennende Mülltonnen allerdings findet man heutzutage wahrscheinlich nicht einmal mehr in der Bronx.“ (epd-film) City, CinemaxX, UT-Kinocenter, Ziegelhofkinos (Ol)

Star Kid USA 1997, R: Manny Coto, D: Joseph Mazello, Joey Simmrin

„Der zwölfjährige Spencer ist schüchtern; eines nachts beobachtet er die Landung eines außeridrischen Kampfanzuges. Im Cybersuit erlebt der Junge ein paar lustige Abenteuer. Kinderfilm mit viel Specialeffekt und wenig Kind.“ (tip) Kino 46

Der Stechlin Deutschland 1977, R: Rolf Hädrich, D: Arno Assmann, Franziska Bronnen, Diana Körner

Aufwendige und 270 Minuten lange Fernsehproduktion von Fontanes Spätwerk, die verteilt auf drei Abende gezeigt wird. Kino 46

Die Story von Monty Spinnerratz Deutschland 1997, R: Michael F. Huse, D: Lauren Hutton, Berverley D'Angelo

„Die Marionetten der Augsburger Puppenkiste ins Kino zu bringen ist prinzipiell eine tolle Idee. Nur ist sie hier leider völlig verschenkt. Mit Blick auf den US-Markt nahm man ein amerikanisches Kinderbuch als Vorlage und verlagerte damit den Aktionsbereich der „fränkischen Muppets“ über den großen Teich. Ihr Charme ist dabei anscheinend irgendwo im Hudson River untergegangen.“ (V. Bleek) Filmstudio

U

Die Unsichtbare Falle USA 1997, R: David Mamet, D: Campbell Scott, Steve Martin, Ben Gazzara

„Die Dinge sind nicht, was sie zu sein scheinen. Erst recht nicht auf den zweiten Blick. Der Erfinder Joe Ross hat etwas entwickelt, womit viel Geld zu verdienen ist, und fürchtet nun, daß sein Chef ihn vom Profit ausschließen könnte. Aber alles ist viel komplizierter. Ein verrätseltes Spiel um Schein und Sein von David Mamet, dem Meister der klugen Verwirrungen.“ (Der Spiegel) Europa (preview), Casablanca (Ol)

V

Verrückt nach Mary USA 1998, R: Peter & Bob Farrelly, D: Cameron Diaz, Ben Stiller, Matt Dillon

„Geschmacklosigkeiten unter der Gürtellinie – und doch ist irgendwas dran an dieser Komödie: In Reißverschlüsse eingeklemmte Geschlechtsteile, Sperma als Haargel, in Ganzkörpergips verpackte Schoßhunde – ziemlich krank, oft daneben und zum Schreien komisch. Und wer wäre nicht verrückt nach „Mary“ alias Cameron Diaz.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, UT-Kinocenter, Ziegelhofkinos (Ol)

W

Das Wissen vom Heilen Schweiz 1996, R: Franz Reichle

Der Dalai Lama hat Husten, und sein Leibarzt Dr. Tenzin Choedrak flüstert ihm ehrerbietig seine Ratschläge zu: Seine Heiligkeit möge möglichst viel ruhen und die verschriebenen Pillen einnehmen. Diese Szene in Franz Reichles Dokumentarfilm wirkt zugleich rührend und komisch in ihrer weltlichen Normalität. Solch einen Hausarzt wie dieses kleine, runzlige Männlein möchte man auch haben, und der Film belegt sehr überzeugend, daß seine tibetanischen Kuren und Kräutermischungen eine ganz erstaunliche Heilkraft besitzen. (hip) Cinema

Z

Zeit des Erwachens USA 1990, R: Penny Marshall, D: Robert de Niro, Robin Williams

„Post-enzephalitische Patienten, die seit 30 Jahren in einem Zustand der Reaktions- und Sprachlosigkeit dahindämmern, werden durch das Experiment eines Neurologen „zum Leben erweckt“, verfallen jedoch nach kurzer Zeit in ihren alten Zustand zurück. Auf tatsächlichen Ereignissen beruhender Film, der den komplexen Fall einseitig emotional ausbeutet. Eine Demonstration der Erkenntnis, daß ein tränenvergießendes Publikum noch lange kein Beweis für einen guten Film ist.“ (Lexikon des internationalen Films) CinemaxX