Versickerte Summen

■ Stadion und Finanzen: Beim HSV und dem FC St. Pauli ähneln sich die Probleme

Nicht nur sportlich wird die kommende Woche für die beiden Hamburger Profi-Fußballvereine turbulent. So soll der Hamburger SV am Montag einen neuen Vorstandsvorsitzenden bekommen. Der Aufsichtsrat entscheidet in seiner Sitzung über den einzigen Kandidaten, den Intendanten der Komödie Winterhuder Fährhaus, Rolf Mares. Der aber signalisierte bereits, daß er für diesen Posten nicht zur Verfügung stehe, wenn er nicht vollständig über die finanzielle Situation des Vereins aufgeklärt werde. „Vor der Wahl muß es zwischen dem Vorstand, dem Aufsichtsrat und mir dringend noch ein Gespräch geben“, so der designierte Seeler-Nachfolger. Dazu müßte Mares allerdings schon im Aufsichtsrat sitzen. Denn dort wird auch entschieden, ob man einen weiteren Kredit über acht Millionen Mark zur Konsolidierung der Finanzen genehmigen soll oder nicht.

Am Wochenende schaut man am Rothenbaum gespannt nach Wiesbaden. Dort hält der Deutsche Fußballbund seinen Bundestag ab. Für den HSV besonders interessant ist der Programmpunkt „Umwandlung von eingetragenen Vereinen in eine Kapitalgesellschaft“. Schon der ehemalige Präsident Jürgen Hunke träumte davon, den Verein in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Heute tendiert man eher zur Gründung einer GmbH.

Beim FC St. Pauli dagegen wird die Jahreshauptversammlung am kommenden Freitag mit Spannung erwartet. Zwei Vizepräsidenten müssen neu bestimmt werden, und ein Posten im Aufsichtsrat, um den sich vier Kandidaten beworben haben, muß neu besetzt werden. Außerdem wird Präsident Heinz Weisener erklären müssen, wann endlich das neue Stadion gebaut wird und wo eigentlich schon wieder vier Millionen Mark versickert sind. else