Galerienspiegel

Emotion – Junge britische und amerikanische Kunst aus der Sammlung Goetz

Aus Concept und Pop hat sich in der angelsächsischen Welt eine Kunst entwickelt, die frech, indidividuell bis zum Privaten und spartenübergreifend medial ist. Mit dem Titel der Ausstellung dieser Sammlung von 18, vorwiegend weiblichen KünstlerInnen von Angela Bulloch zu Andrea Zittel schielen die Deichtorhallen auf die Ausstellung „Sensation“ in der Londoner Royal Akademie. Tatsächlich sind manche Namen hier wie dort vertreten.

Deichtorhallen (Nordhalle), 30. Oktober bis 17. Januar 99)

Anne & Patrick Poirier – Ausgrabungen

Sie sind Spurensicherer, die die Archäologie in die Kunst eingeführt haben. Dabei halten ihre Zeichnungen und Objekte die Mitte zwischen sentimental-ästhetisch und konzeptuell-kritisch: Bei ihren Rekonstruktionen und Modellen ist man nie sicher, ob es sich um „echte“ antike Ruinen handelt oder um zukünftige Ruinen der eigenen Kultur.

Eröffnung: Freitag, 19 Uhr, Galerie Sfeir-Semler, Admiralitätstraße 71, bis 19. Dezember

 Felix Droese – Papierschnitt, Objekt, Malerei

Kein anderer Beuysschüler ist ausgerechnet auf den Papierschnitt verfallen, dem stets moralisch engagierten Künstler aus altkatholischem, norddeutschem Pfarrershaushalt gelingen in diesem Medium jedoch bemerkenswerte Aussagen über die fragilen Zusammenhänge in einer vergessenssüchtigen Gesellschaft.

Eröffnung: Freitag, 19 Uhr, Produzentengalerie, Admiralitätstraße 71, bis 19. Dezember

Till Gerhard und Henning Kles – Bestandsaufnahme: 43200 min.BRD

Den ganzen August reisten die beiden Hamburger Künstler auf Nebenstrecken durch Deutschland und erfaßten ein malerisches Bild der nicht immer so malerischen Provinz. Jetzt stellen sie Dokumentation und Arbeitsergebnisse vor, unter anderem 30 Ölbilder nach Regionalzeitungen und eine Sammlung von scheinbaren Belanglosigkeiten.

Eröffnung: Sonnabend, 19 Uhr, xy-Galerie, Wendenstraße 45c (2. Hinterhof), täglich 13 – 18 Uhr, bis 6. November josch