: Entenbrust schmeckt fair
■ „Neuland“ garantiert tiergerechte Haltung
Wollen sie einmal „mit gutem Gewissen“ ein Stück Freilandentenbrust genießen? Oder ein Ossobuco von der Moorschnucke? Sowas gibt es bei den ausgesuchten „Neuland“-Vertragsläden, dafür garantiert ein breites Spektrum von Initiativen zwischen den „Freunden der Erde“ (BUND) und dem Deutschen Tierschutzbund. Neuland ist eine Vermarktungs-Vereinigung, in Bremen führen inzwischen sieben Läden die Produkte mit dem besonderen Öko-Siegel.
Tierschutz-Bundesvorsitzender Wolfgang Apel in Person ist der Vorsitzende des Neuland-Fördervereins. Das versteht er als Engagement für „Tiergerechtigkeit“ in der Fleisch-Produktion: „Das Beispiel Neuland zeigt, daß es geht“, sagt er. Während bei üblichen Bio-Produkten vor allem auf die schadstoffreie Ernährung der Tiere geachtet wird, besteht Neuland auch auf artgerechter Haltung. „Wenn wir schon Fleisch essen“, sagt Apel, dann sollte man darauf achten, daß die Tiere ordentlich gehalten werden und die Transportwege kurz sind, auch für das Tierfutter. Und weil das Ossobuco so lecker war und nach der Entenbrust beim besten Willen nichts mehr hineinging, ließ er sich gestern bei der Werbe-Aktion von Neuland im Pier 2 das gute Stück in Silberpapier einpacken.
Gute Ware hat ihren Preis. Ein Ei kostet heute so viel wie vor 20 oder 30 Jahren, sagt die Agrar-Ingenieu-rin und Neuland-Mitarbeiterin Birgit Rahlfs. Vergleich: Das Brötchen stieg von 10 auf ca. 50 Pfennig in derselben Zeit. Die heutigen Eier- und Hähnchenpreise gehen nur bei absolut industrieller Produktion – wie auf den Schockemöhle-Hühnerfarmen. „6.000 Hühner pro Stunde macht eine moderne Schlachterei“ am Fließband. Neuland-Hühner gehen schon deshalb nicht durch diese Fabriken, weil sie nicht die Norm-Größe für die Bügel haben, an denen die Tiere aufgehängt und – Kopf nach unten – durchs elektrische Bad gezogen werden. Jedes Neuland-Huhn muß zehn Quadratmeter zum Leben haben, vor dem Sterben „wird jedes einzelne Tier vom Schlachter angeguckt“, versichert Rahlfs. Das schmeckt man. K.W.
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