Intimer Handel

■ Hamburger Börse will Kleinanleger werben und so ihr Überleben sichern

Finstere Monopolisten in Frankfurt, die Großbanken fest an ihrer Seite, kennen nur ein Ziel: Sie wollen den Wettbewerb ausschalten und sich Monopolgewinne auf Kosten der kleinen Leute sichern. Derartige Thesen vertraten gestern Börsianer und Staatskommissare in der feinen Hamburger Börse.

Noch immer streiten die acht deutschen Regionalbörsen, unter ihnen die in Hamburg, mit der Deutschen Börse in Frankfurt um die Beteiligung am kräftig wachsenden elektronischen Wertpapierhandel (Xetra-Handel). Frankfurt hält unverändert an seinen überzogenen Preisforderungen für das Xetra-System fest, weshalb sich unter anderem die Hamburger Börse das Computersystem nicht leisten kann.

Mit einem kleinen Trick handelt man in der Hansestadt freilich doch damit: Hamburgs Makler haben günstige Einzelverträge mit der Frankfurter Börse abgeschlossen. Deshalb können sie ihren Kunden Xetra-Kurse garantieren.

Für die Hamburger Börse hat dieser Trick dennoch einen Haken. Zwar steigen die Umsätze der Makler kräftig an, die Xetra-Werte werden allerdings Frankfurt zugeschlagen. Das offizielle Umsatzvolumen in Hamburg beträgt deshalb mittlerweile nur noch 1,5 Prozent vom deutschen Wertpapierhandel. Vor drei Jahren waren es noch vier Prozent.

Die morgigen „3. Hamburger Börsentage“, hervorgegangen aus einer Initiative von Studierenden der Hamburger Universität, wollen diesen Trend stoppen helfen. Die Veranstalter wollen Kleinanleger anlocken, ihnen persönliche Kontakte mit den Maklern verschaffen und sie zum Handel an der Hamburger Börse ermutigen.

Florian Marten

3.Hamburger Börsentage, morgen von 10 bis 17 Uhr, Hamburger Börse, Adolphsplatz 1, Eintritt frei