Unterm Strich

Der spanische Maler, Architekt und Bildhauer Joaquin Vaquero Palacios ist im Alter von 98 Jahren in Madrid gestorben. Vaquero Palacios wurde vor allem durch Landschaftsbilder und Porträts bekannt, in seiner Heimat Asturien dekorierte er außerdem mehrere Elektrizitätswerke (!) mit Skulpturen und Wandgemälden, wie er sich überhaupt den Arbeitern und Seeleuten seiner Region verbunden fühlte. Als Architekt wirkte er an den Restaurierungsarbeiten für die Madrider Oper mit, die Ende 1997 wiedereröffnet worden war. Presseberichten zufolge sollte Palacios gestern in der spanischen Hauptstadt beigesetzt werden.

Hübsche Summen gingen, wie zu erwarten war, bei einer Picasso-Auktion in Paris über den Tisch, bei der nun der Nachlaß einer Geliebten des Künstlers, der Fotografin Dora Maar (1907–1997), unter den Hammer kam. Ein sehr persönlicher Nachlaß, denn viele der versteigerten Werke tragen Porträts von Picassos langjähriger Partnerin. So verwandeln sich private Erinnerungen zu Geld. Zu viel Geld sogar: Das Gemälde „Die Frau, die weint“ (1937), auf dem Picasso Dora Maar abbildete, erzielte mit 37 Millionen Franc (11,04 Millionen Mark) den höchsten Preis.

Der Sammler Heinz Berggrün ersteigerte ein anderes Ölbild Picassos mit dem Titel „Dora Maar mit grünen Fingernägeln“ (1936) für umgerechnet 6,86 Millionen Mark, für die Bleistiftzeichnung „Dora mit offenen Haaren“ bezahlte er fünf Millionen Franc (1,43 Millionen Mark). Sehr begehrt war bei den Auktionären auch Kleinkunst Picassos auf oft einfachem Material wie Papierfetzen oder Steinen. Eines seiner Streichholzschachtel-Ensembles stieg am Mittwoch auf 310.000 Mark. Unter den versteigerten Werken befand sich auch ein Porträt von Picasso, das Dora Maar malte. Das war den Anwesenden nicht ganz soviel wert: Es erhielt 82.000 Mark als höchstes Gebot.