Scharfer Gegenwind aus der CDU

„Er hat nichts Falsches gesagt und auch nichts Neues“, zeigte sich der bündnisgrüne Abgeordnete Wolfgang Wieland von Mompers Rede enttäuscht. Anerkennung zollte er Momper für sein Eingeständnis, er habe zu Zeiten des rot-grünen Bündnisses Fehler gemacht. „Momper wäre kein Hinderungsgrund für die Neuauflage eines rot-grünen Senats.“ Selbstkritisch merkte Wieland an, auch die Grünen hätten damals Fehler begangen. In Anspielung auf Mompers umstrittene Äußerung von der Berliner Bananenrepublik hatte Wieland dem SPD-Politiker ein Bündel Ökobananen überreicht.

Momper hat „geschrödert“, kritisierte der frühere Kreuzberger Baustadtrat Werner Orlowsky, der sich an die nicht ganz reibungslose rot-grüne Zusammenarbeit mit Bezirksbürgermeister Momper Mitte der 80er Jahre erinnerte. Die Rede habe „zu viele Floskeln“ und zuwenig Konkretes enthalten.

Scharfer Gegenwind blies Momper gestern aus der CDU entgegen. Generalsekretär Volker Liepelt erklärte, Momper stehe für „eine Politik der Schikane und Drangsalierung“. Liepelt warf Momper zudem vor, er habe die deutsche Einheit nie gewollt. CDU-Fraktionschef Klaus-Rüdiger Landowsky spottete in Gedichtform über die drei potentiellen SPD-Spitzenkandidaten: „Die drei? – Einerlei! / Der Strieder pfeift Lieder, / der Böger wirkt dröger. / Und Momper mit dem roten Schal, den wählt Berlin kein zweites Mal.“

Die PDS bemängelte, daß Momper offengelassen habe, wie er den Wechsel zu einer rot- grünen Reformkoalition bewerkstelligen wolle. Der Wechsel sei nur mit der PDS möglich, rechneten ihm die PDS- Fraktionsvorsitzenden Carola Freundl und Harald Wolf vor. Momper hatte vor kurzem einer Kooperation mit der PDS eine deutliche Absage erteilt.win