BMW-Aktien umsortiert

■ Familie Quandt will Steuern sparen

Berlin/München (taz/rtr) – Die Quandt-Familie hat ihre Beteiligung an der BMW AG umgeschichtet. Das heißt aber nicht, daß die Quandts – wie vereinzelt vermutet – Anteile am bayerischen Auto-, Motorrad- und Triebwerksbauer abstoßen. Sie wollen vielmehr Steuern sparen. Die Quandts besitzen fast die Hälfte der BMW- Aktien und sind damit eine der reichsten Familien Deutschlands. Das Wirtschaftsmagazin Forbes schätzte ihr Vermögen schon 1997 auf 15,3 Milliarden Mark.

Johanna und Stefan Quandt sowie Susanne Klatten (geborene Quandt) hätten ihre bisher direkt gehaltenen BMW-Aktien zum größten Teil auf GmbH & Co. KGs übertragen, teilte der BMW- Konzern am Freitag mit. Johanna Quandt habe am 19. Oktober ihre direkte Beteiligung am stimmberechtigten BMW-Kapital von 16,7 auf 1,3 Prozent, Stefan Quandt von 16,4 auf 1,3 Prozent und Susanne Klatten von 12,5 auf 1,0 Prozent reduziert.

Schon Anfang September hatte die Quandt-Familie Gerüchte zurückgewiesen, wonach die Familie den Verkauf von BMW-Anteilen in Erwägung ziehe. Die Familie reagierte nach eigenen Angaben mit der Erklärung auf anhaltende Spekulationen, sie wolle sich von ihrem Anteil trennen. VW-Chef Ferdinand Piäch hatte wiederholt die Möglichkeit einer Verflechtung von VW und BMW angedeutet. Dazu wäre die Zustimmung der Quandts erforderlich. rem