Betr.: Haus der Demokratie

Der Deutsche Beamtenbund (DBB) hat nahezu das gesamte Blockensemble an der Friedrichstraße zwischen Behrenstraße und Französischer Straße in Berlin- Mitte erworben. Der Block bildet an der alten Prachtstraße das einzige Gebäudeensemble, das den Zweiten Weltkrieg und darauf folgende Abrißwellen überstanden hat. In dem Block will der Beamtenbund das „DBB-Forum“ errichten. Dahinter verbirgt sich der neue Sitz des Beamtenbundes in Berlin, der zu einer Begegnungsstätte für Politik, Wissenschaft und Publizistik werden soll. Demnächst werden die Gebäude für 120 Millionen Mark umgestaltet. Mitte 2001 soll der Komplex fertig sein.

Bekanntestes Gebäude des Komplexes ist das Haus der Demokratie an der Ecke Friedrich- und Behrenstraße, das als Symbol für die DDR- Bürgerbewegung gilt. Der DBB will den Altbau komplett sanieren und auf den neuesten Stand der Technik bringen. „Wir werden zunächst das Gebäude in den Zustand des Rohbaus zurückversetzen“, sagt DBB-Geschäftsführer Gerd Eßer. Für etwa 10 bis 12 Millionen Mark soll das Haus denkmalgerecht erhalten werden.

Für das helle Haus Ecke Friedrichstraße/Französische Straße, links im Bild neben dem U-Bahn-Schild, ist der Abriß bereits genehmigt. Das Bauwerk steht zwar unter Denkmalschutz, wird aber mit Einvernehmen der Denkmalbehörde abgerissen. Der Baustadtrat des Bezirks Mitte, Thomas Flierl (PDS), sieht es zwar „mit Bedauern, daß das Denkmal aufgegeben wird“. Laut eines Statikgutachtens erfüllt es aber die heutigen Anforderungen nicht. In den 30er Jahren ist der Stahlskelettbau errichtet worden und beherbergte die Reichskreditgesellschaft.

Die Abrißbirne schlägt auch rechts vom Haus der Demokratie zu. Das helle Gebäude im Plattenbaustil der 60er Jahre weicht einem Neubau mit viel Glas. Es steht nicht unter Denkmalschutz. Der DBB will baulich „selbstbewußt“ auftreten, so Architekt Karl-Heinz Schommer. Mike SzymanskiFoto: DBB