Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Als die Bilder laufen lernten USA 1922-29, R: Buster Keaton, Leo McCarey u.a.

Vier Stummfilme mit „Die kleinen Strolche“, Buster Keaton, Laurel & Hardy und Fuzzy. Kino 46

Antz USA 1998, R: Eric Darnell, Tim Johnson

„Die titelgebenden emsigen Ameisen in diesem digitalen Animationsfilm werden von Schauspielergrößen wie Woody Allen, Sharon Stone oder Gene Hackman gesprochen. Selbst die eigentlich recht grausigen Kauwerkzeuge der Sechsbeiner wichen den Gesichtszügen und Persönlichkeiten einiger Stars (in der deutschen Fassung sind die Stimmen der jeweiligen Synchronsprecher zu hören). Die Arbeiter-Ameise Z-4195 sehnt sich nach Individualität im durchorganisierten Ameisenstaat und nach der Liebe der Prinzessin Bala. Sein Freund ist der treue Ameisenmuskelprotz Weaver, sein Feind der totalitäre General Mandible. Rasant, spannend, liebeswert und intelligent. Mainstream, der zufrieden macht, ohne zu unterfordern.“ (tip) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Casablanca (Ol), Solitaire (Westerstede)

Auf der Jagd nach dem Nierenstein Norwegen/Schweden 1996, R: Vibeke Idsöe, D: Torbjörn T. Jensen, Jenny Skavlan

„Der spannende Körpersaft- und Organthriller erzählt die Geschichte von Simon, der mit Hilfe seines altklugen und zauberkundigen Teddys zu einer Reise in den kranken Körper seines Großvaters aufbricht. In dessen Nieren werkeln garstige Salzhacker an einem riesigen, ungesunden Kristall – dem Nierenstein. Gemeinsam mit zwei Blutkörperchen nimmt Simon den aufwendig animierten, abenteuerlichen Kampf auf. Die tränenreiche Geschichte ist weder traurig noch nur für Kinder.“ (tip) Kino 46

Ausflug in den Schnee Deutschland 1996, R: Sybille Tafel

Kurzfilm für Kinder über eine Außenseiterin, die bei einem Lawinenunglück ihre Klassenkameraden rettet. Danach der irische Kurzfilm „35 Aside“ von Damien O'Donnell Kino 46

B

Bin ich schön? Deutschland 1998, R: Doris Dörrie, D: Senta Berger, Gottfried John, Dietmar Schönherr, Franka Potente

„In ihrem filmischen Schicksalsreigen schickt Doris Dörrie die Crème de la Crème der deutschen Darstellerzunft auf die Suche nach Liebe, Glück und Vertreuen – in einer Vielzahl von Erzählsträngen und Episoden, die sich wie Kurzgeschichten aneinanderreihen und schließlich zu einem Ganzen bündeln. Zugegeben, manche Episoden sind arg peinlich geraten: Wie die mit Dietmar Schönherr als liebenskrankem Witwer, der den Tod seiner Gattin nicht verwinden kann. Doch immer wieder zieht die Dörrie mit Momentaufnahmen in den Bann, die unverstellt und ehrlich vom Leben erzählen. In Zeiten beschränkter Beziehungskomödien aus deutschen Landen ist „Bin ich schön?“ eine Wohltat.“ (Bremer) City

C

Comedian Harmonists Deutschland 1997, R: Joseph Vilsmaier, D: Ben Becker, Ulrich Noetken, Kai Wiesinger

Diese posthume Erfolgsgeschichte mußte natürlich auf der großen Leinwand enden, und der große Gefühlsbademeister Vilsmaier ist wohl auch der richtige Mann dafür. Man könnte sich zwar auch eine schön böse Tragikomödie von Helmut Dietl vorstellen, die dem raffinierten Witz ihrer Lieder sicher näherkäme, aber bei Künstlerbiographien mit solchen Pflichtzutaten wie „Aufstieg und Fall“, den Greatest hits und Schauspielern, die den Originalen möglichst ähnlich sehen, stört zuviel Originalität nur. Nur die Diskrepanz zwischen dem eher schwerfälligen Film und der leichtfüßigen Musik der Comedian Harmonists irritiert etwas: dies ist der kleine grüne Kaktus in Cinemascope. (hip) Atlantis

D

Dance of the Wind Deutschland/Großbritannien/Indien 1997, R: Rajan Khosa, D: Kitu Gidwani

„Nimm dein Schicksal nicht in die eigene Hand, sondern ergib dich ihm, dann wird alles gut.- In diese zweifelhafte Botschaft mündet der mit vielen internationalen Fördergeldern produzierte indische Film „Dance of The wind“. Geboten wird ein westlichen Sehgewohnheiten gefälliger Mix aus Esoterikschmalz, Kunstbombast und Glaubensklischees: Sängerin Pallavi verliert mit dem Tod der berühmten singenden Mama die Stimme und damit das Vertrauen in sich selbst.“ (Zitty) Cinema

De Noorderlingen Niederlande 1992, R: Alex van Warmerdam, D: Leonard Lucier / Originalfassung mit Untertiteln

Die Hölle, das sind die Nachbarn – besonders, wenn sie die Vorhänge nicht zuziehen. In dieser bösen Komödie über durchgedrehte Spießer gibt es immer zumindest ein Augenpaar, das aus einem Fenster gespannt auf die Exzesse der anderen schaut. Regisseur van Warmerdam hat einen ganz eigenen Humor, bei ihm weiß man nie, aus welcher Richtung die Pointen kommen. In den besten Szenen choreografiert er seine Komik so präzis und elegant, daß der Vergleich mit Jacques Tati nicht zu hoch gegrifffen ist. (hip) Kino 46 (OmU)

Don't look back USA 1967, R: D.A. Pennbaker / Originalfassung ohne Untertitel

„Der Film zeigt Szenen von Bob Dylans Englandtournee 1965. Running Gag ist der von englischen Medien zum „britischen Dylan“ hochstilisierte Donovan, den der echte Dylan äußerst putzig findet. Ausgiebig macht er sich über den inferioren Kollegen lustig, bis er ihn kennenlernt und eigentlich ganz in Ordnung findet. Ansonsten zeigt Pennebaker meist einen ausgesprochen frustrierten Dylan, der sich mit Reportern anlegt, über das Publikum herzieht, sich nachhaltig mit Joan Baez verkracht und insgesamt mächtig angewidert wirkt. Dylan selbst konnte den Film später überhaupt nicht leiden und versuchte sogar, sein Erscheinen zu verhindern. Doch die Dokumentation gibt ein recht authentisches Bild von Dylans Psyche in diesen Jahren.“ (taz) Kino 46

The Doors USA 1991, R: Oliver Stone, D: Val Kilmer, Meg Ryan, Billy Idol

„Es ist schwachsinnig 40 Millionen Dollar - das sind 10 Millionen pro Door - sowie 2 Stunden und 15 Minuten unserer Zeit dafür zu verschwenden, etwas zu zeigen, das auch vor 20 Jahren schon klar war: daß einige Menschen nicht mit ihrem Ruhm klarkommen. Vielleicht war es damals spaßig, in Dekadenz zu baden, aber dies sind keine Zeiten, „to wallow in the mire.“ (Time) CinemaxX

Dr. Dolittle USA 1998, R: Betty Thomas, D: Eddie Murphy, Oliver Platt

„Wie schon in „The Nutty Professor“ wird Eddie Murphy hier wieder von den Special Effects an die Wand gespielt. Die versammelte Tierwelt bewegt in „Dr. Dolittle“ mindestens genauso synchron die Lippen wie die Viecher in „Ein Schweinchen namens Babe“. Aber ich sehnte mich im Laufe das Films immer mehr nach der Unschuld von „Babe“ oder des original Dolittle-Films von 1967. Hier sind die Gags extrem rüde und basieren fast ausschließlich auf Körperausscheidungen und Fürzen. Ich weiß, daß mein 7jähriger Sohn all das lieben wird, denn der Film ist ausschließlich für ein infantiles Publikum gemacht: Er ist „Junk Cinema“! (Christopher Tookey) UFA-Palast, UT-Kinocenter, CinemaxX, Wallkino (Ol)

E

Eine Hochzeit zum Verlieben USA 1997, R: Frank Coraci, D: Adam Stadler, Drew Barrymore

„Daß die achtziger Jahre eine einzige Geschmacksverirrung waren, wird nach diesem Film niemand mehr bestreiten. Die Kitschkomödie um einen erfolglosen Sänger und seine große Liebe läßt nichts aus. Stirnbänder, Fußballer-Frisuren, New-Wave-Möbel und Pirate-style. Ziemlich komisch, wenn es nicht so gräßlich wäre.“ (Der Spiegel) Filmstudio

Ein perfekter Mord USA 1998, R: Andrew Davis, D: Michael Douglas, Gwyneth Paltrow

„Ein perfekter Plan: Der Hitchcock-Klassiker wird hinterrücks zur Strecke gebracht und durch ein Remake ersetzt. Darin darf Gwyneth Paltrow die aktuelle Wintermode präsentieren und Michael Douglas fiese-kalt gucken. Aber etwas läuft schief: Hitchcocks Film ist gar nicht tot, das Vorbild rächt sich – und das Remake entpuppt sich als seelenloser Abklatsch.“ (Der Spiegel) CinemamxX, Ziegelhof-Kino (Ol), Ufa-Palast, UT-Kino

Ein Zwilling kommt selten allein USA 1998, R: Nancy Meyers, D: Lindsay Lohan, Dennis Quaid, Natasha Richardson

„Zwillige, seit der Geburt getrennt, führen mit einem pfiffigen Plan die geschiedenen Eltern wieder zusammen: Die Story sehen wir jetzt zum vierten Mal im Kino. Für die erste Verfilmung seines Romans „Das doppelte Lottchen“ schrieb Erich Kästner 1950 noch selbst das Drehbuch, 1961 kam Disney, 1993 Joseph Vilsmeyer, jetzt nochmal Disney. Schlechter geworden ist die Story nicht, sie hat Witz, Tempo und einen erfreulich niedrigen Süßstoff-Gehalt, Dennis Quaid und Natasha Richardson sammeln als Elternpaar Sympathiepunkte.“ (TV-Spielfilm) UT-Kinos, CinemaxX, Wall-Kino (Ol)

Elisabeth Großbritannien 1998, R: Shekhar Kapur, D: Cate Blanchett, Christopher Eccleston, Geoffrey Rush, Fanny Ardant

In England wetzen die Besserwisser schon die Messer, um dem Regisseur Shekhar Kapur all die historischen Fehler seines Films über die „jungfräuliche Königin“ Elisabeth I vorzuhalten. Dabei hatten die Produzenten ihn ja gerade darum engagiert, weil er als Inder nicht den Bildungsballast mit sich herumschleppte, der einen britischen Regisseur niedergedrückt hätte. „Sie wollten einen ignoranten und chaotischen Regisseur“, so Kapur souverän kokett in Venedig. Und der hat ihnen nun ein wundersames Stück Kino hingesetzt: Spannend wie ein Thriller, grandios ausgestattet und mit einer feinen Balance zwischen blutigen Hofintrigen und dem psychologisch tiefen Portrait einer Frau, die dazu gezwungen wird, Macht auszuüben, und dafür ihre Identität und ihr Glück opfern muß. Cate Blanchett verkörpert die Königin wunderbar intensiv und vielschichtig: zugleich dünnhäutig, energiegeladen und später eiskalt. Dies ist alles andere als ein Kostümschinken. (hip) Europa ,Casablanca (Ol)

F

Fear and Loathing in Las Vegas USA 1998, R: Terry Gilliam, D: Johnny Depp, Benicio Del Ricci

„In der vollen Lobby eines Hotels in Las Vegas verzieht sich das Gesicht einer Frau – ihre Gesichtzüge zerfließen wie auf einer Clownsmaske. Während die Kamera durch den plüschigen, wenig beleuchteten Raum schwenkt, der mit hartgesottenen Touristen gefüllt ist, verwandeln diese sich plötzlich in eine böswillige Versammlung von Eidechsen, die mit ihren lippenlosen Mündern schmatzen und verschwörerische Blick werfen. Diese Szene, eines von den vielen grotesken Tableaus in „Fear and Loathing in Las Vegas“, Hunter S. Thompsons brillanter, geifernder Explosion von verbaler Psychedelia wurde von Terry Williams mit einer Werktreue zu der halluzinatorischen Bilderwelt des Autors verfilmt, die man bisher für unmöglich hielt. Aber hier ist es alles mit seinem herrlichen Vergnügunspark-Horror.“ (New York Times) City

G

Die Geschichte vom kleinen Muck DDR 1953, R: Wolfgang Staudte, D: Thomas Schmidt, Johannes Maus

„Staudtes Märchen brach mit der deutschen Tradition der kindertümelnden innigen Märchenfilme: Optische Fantasie verbindet sich mit humanistischer Tendenz.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Girl's Night Großbritannien 1997, R: Nick Huran, D: Brenda Blethyn, Julie Waters, Kris Kristofferson

„Dawn und Jackie sind Working-Class-Britinnen de Luxe. Ihr Alltag besteht aus nervtötender Ehe, Julio Eglesias und Fabrikarbeit. Als Dawn 100000 Pfund beim Bingo gewinnt und wenig später erfährt, daß sie unheilbar an Krebs erkrankt ist, fliegen die beiden spontan nach Las Vegas. Die britischen Provinzlerinnen erleben im amerikanischen Spielerparadies ihre letzten gemeinsamen Tage und machen Bekanntschaft mit Kris Kristofferson als alterndem Rodeoreiter auf Brautschau. Wurstbeinig-zärtliches Working-Class-Drama.“ (tip) Schauburg, Casablanca (Ol)

Grease USA 1997, R: Randal Kleiser, D: John Travolta, Olivia Newton-John

„Ist es wirklich schon zwanzig Jahre her, daß John Travolta „Sandy“ ins Mikro schluchzte und dann wie ein „Greased Lightning“ abzischte? Höchste Zeit für Nostalgie im Kino!“ (TV-Spielfilm) Filmstudio

H

Halloween H 20 USA 1998, R: Steve Miner, D: Jamie Lee Curtis, Adam Arkin, LL Cool J

„Happy Birthday, Horror! Vor genau 20 Jahren durfte Jamie Lee Curtis im ersten „Halloween“- Film schreien, was ihre Lungen hergaben (und das war allerhand), und sicherte sich damit den Ehrentitel der ersten und bis heute unerreichten „Scream Queen“. Weil das Genre derzeit wieder Zuschauer lockt, mußte eine Fortsetzung des Kreisch-Klassikers her. Jamie Lee ist älter und reifer und spielt eine erfolgreiche, wenn gleich flattrige Alkoholikerin mit einem Teenager-Sohn, die nur darauf wartet, daß ihr durchgeknallter Killer-Bruder Michael zu Halloween wieder vor der Tür steht. Tut er dann auch. Regisseur Steve Miner richtet das obligatorische Blutbad effizient und mit viel Sinn für die Traditionen an, und Miss Curtis darf beweisen, daß sie noch genauso laut schreien kann wie eh und je.“ (Der Spiegel) UT-Kinos, CinemaxX, Wall-Kinos (Ol) / Originalfassung ohne Untertitel im Atelier

Hamam - Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D'Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante einen Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um ihn zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmung und Menschen, bleibt er und restauriert den Haman. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch erzählt es atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) Cinema

Hängende Gärten Spanien 1993, R: Pablo Liorca / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein Schneider fährt in eine Stadt, um Leder zu kaufen und verliebt sich in Ana. Um ihr nahe zu sein, zieht er in ein düsteres Gebäude. Während er Anzüge näht und Kleider fertigt, beobachtet er von seinem Fenster aus das Leben, das sich in den Appartments abspielt. (Pressetexte der Mittelmeerkulturtage) Cinema

Hercules USA 1997, R: Ron Clemens

„Dies ist nach dem eher ernsthaften „Glöckner von Notre Dame“ eine Rücckehr zum süßlich-komischen Stil von „Die kleine Meerjungfrau“ und „Aladin“. Es ist natürlich völlig anders als alles, woran wir uns aus der alten Heldensage erinnern: Sehr amerikanisch, laut und vulgär, aber halt auch ein großer Spaß.“ (Christopher Tookey) Filmstudio

Herbstgeschichte Frankreich 1998, R: Eric Rohmer, D: Béatrice Romand, Marie Rivière

„Conte d'automne“ ist ein eleganter, weiser Abschluß des Jahreszeitenzyklus von Eric Rohmer. Eine während der Weinlese spielende Herbstkomödie über die Irrungen und Wirrungen von Frauen, die um die vierzig sind, also den Herbst ihres Liebeslebens erleben, und sich dabei genauso töricht und sympathisch anstellen wie die schöne 18jährige, die hier von der Kamera zugleich so geliebt und in ihrer schnippischen Eitelkeit vorgeführt wird, wie es nur Rohmer inszenieren kann. (hip) City

The Horse Whisperer USA 1998, R: Robert Redford, D: Robert Redford, Kristin Scott Thomas / Orignalfassung ohne Untertitel

Originalfassung und -titel von „Der Pferdeflüsterer“. Kurzkritik siehe dort. UFA-Palast

I

Im Auge des Adlers Dänemark 1996, R: Peter Flinth, D: Lasse Baunkilde

„Eine spannende Kriegsgeschichte aus dem Mittelalter. Eine Verschwörergruppe will den König ermorden.“ (Kommunalkino) Kino 46

J

Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit

„Caroline Link zeigt, daß mit dem deutschen Kino auch dann noch zu rechnen ist, wenn ihm das Lachen vergangen ist: Eine Tochter gehörloser Eltern wird ausgerechnet Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, daß sie sich mit ihrer Klarinette jenseits der Sprache ausdrücken kann.“ (Der Spiegel) Cinema

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer Deutschland 1966/67, Produktion: Augsburger Puppenkiste

Alle vier Teile der legendären Marionetten-Adaption des Kinderromans von Michael Ende. Kino 46

K

Kalle Blomquist – sein neuer Fall Schweden 1997, R: Göran Carmbeck, D: Malte Forsberg, Josefin Arling

„Drei Kinder werden in die Entführung eines Professors und seines Sohnes verwickelt. Gemeinsam gelingt es ihnen, den Plan der Kidnapper zu vereiteln und sie der Polizei auszuliefern. Neuverfilmung eines Jugendkrimis von Astrid Lindgren um ihren jungen Meisterdetektiv Kalle, die in ihrem Patriotismus leicht angestaubt wirkt. Doch die jungen Darsteller vermitteln in ihrem lebendigen Spiel überzeugend ein von Rollenklischees fast freies Bild jugendlicher Freundschaft.“ (Zoom) CinemaxX

Knock Off Hongkong 1998, R: Tsui Hark, D: Jean-Claude Van Damme

„Jean-Claude Van Damme kämpft in der Rolle eines Verkaufsrepräsentanten für Markenjeans in Hongkong gegen russischen Gangster, die mit Mikrobomben präparierte Jeanskopien fabrizieren. Die Hongkong-Produktion unterhält mit einigen Action-Szenen und handfesten Kung-Fu-Duellen, das rudimentäre Handlungsgerüst jedoch wirkt abgenutzt und brüchig.“ (tip) Cinemaxx, UFA-Palast

Kurz & schmerzlos Deutschland 1998, R: Fatih Akin, D: Mehmet Kurtulus

„In Fatih Akins furiosem Regiedebüt, einem Krimidrama um Freundschaft, Liebe und Verrat, geht es um einen Türken, einen Serben und einen Griechen – dicke Freunde, zusammen aufgewachsen in einer richtigen „Multi-kulti“-Welt in Hamburg-Altona. Daß die drei Jungdarsteller beim Filmfest in Locarno gemeinsam den „Bronzenen Löwen“ bekamen, ist Beweis dafür, wie gut sie hier sind. Vor allem sind sie aber eines: echt. Solche Typen gibt es wirklich – und nicht nur in Hamburg-Altona.“ (TV-Spielfilm) City, Muwi (Ol)

L

Der Läufer Iran 1984, R: Amir Naderi, D: Majid Nirumand / Originalfassung mit Untertiteln

„Der Überlebenskampf des Jungen Amiro und seine Hoffnung, zur Schule gehen zu können.“ (Kommunalkino) Kino 46

Leer – bis wann? Deutschland 1989, R: Emmanuel Rund

Die Juden aus Leer, die den Holocaust überlebt hatten und heute in der ganzen Welt leben, wurden 1985 eingeladen, ihre alte Heimatstadt zu besuchen. Vor der Kamera schildern sie die Gefühle, die sie noch mit der Heimatstadt verbinden, trotz oder gerade wegen der Pogromnacht oder der Deportation und Inhaftierung im KZ.“ (Kommunalkino) Kino 46

Liebe das Leben Frankreich 1998, R: Erick Zonca, D: Élodie Bouchez, Natacha Regnier

„Der erste Langspielfilm von Erick Zonca steht in der Tradition des sozial engagierten französischen Kinos, indem er den Lebenswahrheiten und -träumen arbeitsloser Jugendlicher von heute auf den Grund geht. Aber die dunkelhaarig-struppige Isa und die goldblonde Marie, die eine Entlassung zu Freundinnen macht, spielen nicht Klassendrama, sondern persönliche Krise. Daß Milieustudie und Filmpoesie kein Widerspruch sind, dafür treten die Gesichter der Hauptdarstellerinnen von der ersten Minute an den Beweis an. Ob unschuldig-verträumt, unvernünftig, angriffs- und lebenslustig oder resigniert – ihrer ungebrochenen Spielfreude verdankt der Film seine Überzeugungskraft und humane Qualität.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinema

Lola rennt Deutschland 1998, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Moritz Bleibtreu, Joachim Krol

„Selten war ein Filmtitel passender: Der Name von Tom Tykwers neuem Ganovenstück ist Programm. Denn Lola hat ziemlich genau zwanzig Minuten Zeit, ihren Freund Manni davon abzuhalten, mächtig Scheiße zu bauen. 100.000 Mark muß er um zwölf Uhr Gangsterboß Ronnie übergeben, doch Mannie läßt die Plastiktüte mit dem Geld in der U-Bahn liegen. In seiner Verzweiflung will er einen Supermarkt überfallen, aber Lola fleht ihn an zu warten: „Mir fällt doch immer was ein!“ und sie rennt los, quer durch Berlin. Mehr darf man gar nicht verraten, ohne zum Spielverderber zu werden. Eines verrät der Film aber sehr bald: daß Tom Tykwer („Winterschläfer“) zur Zeit einer der innovativsten und mutigsten deutschen Filmemacher ist. Ähnlich wie z.B. ein Oliver Stone nutzt er alle Möglichkeiten des Mediums, mischt Zeichentrick und Handkamera, wilde Schnitte und sogar Polaroids zu einem atemberaubenden Genremix. Die Besetzung ist ein einziger Glücksgriff, die Musik (u.a. von Ex-„Spliff“-er Reinhold Heil) ein Hit.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Casablanca (Ol)

M

Die Maske des Zorro USA 1998, R: Martin Campbell, D: Antonio Banderas, Anthony Hopkins, Catherine Zeta-Jones

„Nach 20 Jahren kann der mexikanische Freiheitsheld Zorro fliehen und mit seinem Schüler gegen den Ex-Gouverneur kämpfen, der mit gestohlenem, von Sklaven ausgebeutetem Geld Kalifornien kaufen will. Spektakuläre Fechtszenen, opulente Feste, teils pointenreiche Dialoge und ein lustvoll-ironisches Schwelgen im Kitsch bereiten großes Vergnügen an dieser Wiederbelebung des Mantel- und Degen-Genres.“ (Zoom) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall-Kino (Ol), Passage (Del), Solitäre (Westerstede)

Matilda USA 1996, R: Danny DeVito, D: Mara Wilson, Danny DeVito

„Danny DeVitos Verfilmung von Roald Dahls Roman ist ein wildes Werk ohne jede Sentimentalität. Es steht hemmungslos auf der Seite seiner frühreifen sechsjährigen Heldin gegen ihren Vater Mr. Wormwood, einen korrupten Gebrauchtwarenhändler, ihre bingosüchtige Mutter und Miss Trunchbull, die kinderhassende Sadistin, die Matildas Schule leitet. Dies ist Dahl als Neo-Dickens mit seiner kleinen Heldin, die ihre telekinetischen Fähigkeiten einsetzt, um für Bildung und Menschlichkeit zu kämpfen.“ (The Observer) Kino 46

Mio - mein Mio Schweden UdSSR 1987, R: Wladimir Grammatikow, D: Nicholas Pickrad, Christian Bale

„Ein neunjähriger, unglücklicher Waisenjunge aus Stockholm gerät auf eine wundersame Reise in ein fantastisches Märchenland, in dem sein Vater König ist. In einem abenteuerlichen Kampf muß er sich gegen einen bösen Ritter durchsetzten und so die Traumidylle beschützen. Aufwendige Verfilmung eines Astrid-Lindgren-Buches als ereignisreiches Fantasy-Spektakel, das allzu vordergründiger Bebilderung verhaftet ist und die Bezüge zwischen Wirklichkeit und Fantasie zugunsten simpler Spruchweisheiten verschenkt.“ (Lexikon des internationalen Films) Gondel

N

Nie mehr 13! Norwegen 1996, R: Sirin Eide

„Zwei Mädchen werden verdächtigt, die Schule in Brand gesetzt zu haben.“ (Kommunalkino) Kino 46

O

Ort der Wahrheit USA 1997, R: Kiefer Sutherland, D: Vincent Gallo, Mykelti Williamson, Kiefer Sutherland

„Der Titel ist irreführend, denn mit der Wahrheit nimmt es keiner so genau in diesem lässigen Gangsterkrimi, dem gelungenen Regiedebüt des Schauspielers Kiefer Sutherland. Gerade aus dem Knast entlassen, will Raymond noch einen großen Coup landen, um dann mit Freundin Addy das Leben zu genießen. Der Überfall, den er mit seinen Ex-Zellengenossen Curtis und dessen Kumpel Marcus plant, geht allerdings dermaßen schief, daß das Quartett fliehen muß und zu diesem Zweck das Wohnmobil von Gordon und Donna – samt Besitzer kappert. Und während Gordon die „andere Seite“ des Gesetzes immer faszinierender findet, wird nicht nur Curtis ungeduldig. Das Krimigenre erfindet Sutherland natürlich nicht neu, aber allein die starke Eingangssequenz ist so hypnotisch-fesselnd, daß man sich diesen Film unbedingt ansehen sollte. Man muß allerdings Vincent Gallo mögen.“ (TV-Spielfilm) UFA-Palast

P

Pauls Reise Deutschland 1998, R: Rene Heisig, D: Peter Lohmeyer

„Die Suche des an Leukämie erkrankten Paul nach seinem Vater. Musik: Fury and the Slaughterhouse.“ (Kommunalkino) Kino 46

Perita Durengo USA 1998, R: Alex de la Inglesia, D: Rosie Perez, J. Bardem

„Heiß und schmutzig wie die trostlosen Kaffs an der Grenze von Texas und Mexiko ist dieser Mix aus Romanze, Thriller, Roadmovie und Western. Originalzitat: „Was gibt es Schöneres als Ficken und Töten?“ Beängstigend!“ (TV-Spielfilm) City

Der Pferdeflüsterer USA 1998, R: Robert Redford, D: Robert Redford, Kristin Scott Thomas

Der Westernmythos hat schon die seltsamsten Verwandlungen durchgemacht – jetzt ist er bei den Frauen gelandet. Robert Redford bildete schon mit Paul Newman zusammen in „Butch Cassidy and Sundance Kid“ solch ein schönes Paar von Outlaws, daß sich diesen Western damals fast genauso viele Zuschauerinnen ansahen wie Männer. Als Tom Booker ist Redford nun ein altgewordener Sundance Kid, der statt des Revolvers nur noch das Lasso schwingt. Als der Pferdeflüsterer versteht er sich so gut auf die Tiere, daß er sie ohne Zwang durch Gesten und in die Ohren geflüsterte Laute zähmen und trainieren kann. Auf dem Umweg über ihr Pferd heilt Booker auch die Seele der 14-jährigen Grace, die bei einem fürchterlichen Reitunfall ein Bein verlor. Ihre Mutter wird durch die Landluft von Montana nicht nur ihren obsessiven Ehrgeiz und New Yorker Zynismus los, sondern verliebt sich natürlich auch in Cowboy Redford. Die Romanvorlage von Nicolas Evans ist bereits ein Bestseller, und einige enthusiasmierte Leserinnen aus meinem Bekanntenkreis warten schon seit Monaten sehnsüchtig auf den Film. Für solch ein Publikum kann der Film gar nicht lang genug sein, aber seltsamerweise stört man sich auch als unvorbelasteter Zuschauer nicht an seinen 159 Minuten. Redford hat ein genaues Gefühl dafür, wie er den Kitsch, der hier natürlich bei jedem Pferdeschnauben droht, im Zaume halten kann. Dies ist ein Taschentuchfilm – keine Frage –, aber der Herzschmerz wird so geschickt, klug und geschmackvoll präsentiert, daß man/frau sich der feuchten Augen nicht zu schämen braucht.“ (hip) Gondel, UT-Kino, Atelier, Ufa-Palast, CinemaxX, Passage (Del), Ziegelhofkinos (Ol)

R

Riekes Wildpferd Norwegen 1994, R: Morten Kolstad, D: Linda Digernes

„Blitz und Donner reißen eines Nachts die zwölfjährige Rieke aus dem Schlaf. Als sie aus dem Fenster schaut, erkennt sie im Gewitterregen ein verletztes Wildpferd, das sich auf den Hof ihrer Eltern in einem norwegischen Dorf geflüchtet hat. Der unterhaltsame Kinderfilm bietet eine spannende Geschichte vor schönen landschaftlichen Kulissen und wurde mit zahlreichen gut fotografierten Tieraufnahmen aus der Bergwelt angereichert.“ (Reinhard Kleber) UFA-Palast

Ronja Räubertochter Schweden/Norwegen 1984, R: Tage Danielsson, D: Hanna Zetterberg

Neben den Pippi-Langstrumpf-Filmen sicher die gelungenste Adaption eines Romans von Astrid Lindgren. Die Räuber sind lieb und dumm, die Landschaft ist richtig schön wild und Ronja eine pfiffige sowie durch und durch pazifistische Heldin. (hip) Schauburg

S

SA-Mann Brand Deutschland 1933, R: Veit Harlan, D: Kristina Söderbaum, Frits van Dongen

Im Rahmen des Filmseminars „Film und Propaganda in der NS-Zeit.“ Die letzten Monate der Weimarer Republik: In den Protagonisten der Familie Brand werden politische Positionen repräsentiert. Alle Feindbilder werden aufpoliert: anpasserische Juden entlassen den SA-Mann, Kommunisten veranstalten ein Attentat auf ihn. Ein Hitlerjunge wird umgebracht und stirbt mit dem Namen des „Führers“ auf den Lippen. Ein Film, der dem Zuschauer die neuen Herrschaftsmechanismen einbleut.“ (Kommunalkino) Kino 46

Saving Private Ryan USA 1998, R: Steven Spielberg, D: Tom Hanks, Matt Damon / Originalfassung ohne Untertitel

Originalfassung und -titel von „Der Soldat James Ryan“. Kurzkritik siehe dort. UFA-Palast

Das siebente Siegel Schweden 1956, R: Ingmar Bergmann, D: Max von Sydow, Nils Poppe

„Ein heimkehrender Kreuzritter findet seine nordische Heimat von der Pest verwüstet. In den Ereignissen und Begegnungen weniger Tage offenbart sich die existentielle Not einer Gesellschaft am Abgrund. Im Rückgriff auf mittelalterliche Traditionen des Mysterienspiels meditiert Bergmann über den Verlust von Sinnbezügen und die Suche nach metaphysischen Haltepunkten in der neuzeitlichen Welt. Eine symbolträchtige Allegorie, stilistisch außerordentlich konzentriert und von bitterer Skepsis geprägt.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Small Soldiers USA 1998, R: Joe Dante, D: Gregory Smith, Kirsten Dunst

„Mit seinem jüngsten Film vollzieht Joe Dante die Synthese von „Toy Story“ mit seinen eigenen „Gremlin“-Filmen. Vom Computerchip mit Intelligenz versehene Spielzeugsoldaten werden hier durch sture Pflichterfüllung (die sie friedliebende Spielzeugmonsterchen vernichten läßt) zur ernsthaften Bedrohung für eine ganze Kleinstadt. Da aber trotz einer ganzen Reihe schön böser Einfälle – etwa wenn die Plastic-Soldateska eine Kolonie von Barbiepuppen rekrutiert und sie zu Kanonenfutter umbaut – die familientaugliche Kinomoral weitgehend gewahrt bleibt, wird die punktuell sardonistische Merchandising-Satire selber wieder zum Konsumartikel.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, UT-Kinocenter, Wallkinos (Ol)

Der Soldat James Ryan USA 1998, R: Steven Spielberg, D: Tom Hanks, Matt Damon

„Steven Spielbergs sowohl nüchterner wie auch großartiger Kriegsfilm gibt dem Genre Leidenschaft und Sinn zurück, und er tut dies mit solch einer sogartigen Kraft, daß er es ganz neu zu erfinden scheint, und dabei blendet er mit der Intensität seiner Imagination. Keine allgemein anerkannten Konventionen – dramaturgisch oder ideologisch –, schwächen diese Leistung ab. Dieser Film sieht einfach so auf den Krieg wie noch keiner vor ihm. Obwohl die Erfahrungen, die er vermittelt, zermürbend sind, ist es der Film selbst nie. Wie vorher in „Schindlers Liste“ nutzt Spielberg hier seine außergewöhnlichen Talente als Geschichtenerzähler, um das Unvorstellbare zu personalisieren, indem er Charaktere schafft, mit denen man sofort Mitgefühl entwickelt, und indem er das Publikum vom ersten Moment an in Spannung hält. Obwohl der Film mit wuchtigen, unglaublich vitalen Schlachtszenen beginnt und endet, und zahlreiche Tragödien voller Gewalt beinhaltet, wirkt seine Vision des Krieges nie betäubend. Wie die Soldaten werden auch die Zuschauer von jeder neuen Krise wieder frisch überrascht und mitgerissen, und es bleibt ihnen nie Zeit, um sich zu erholen. „Saving Private Ryan“ stellt, anders als all die Filme über den Vietnamkrieg, nie die moralische Notwendigkeit des Kampfes dieser Soldaten in Frage. Mit einer wundervollen, alles beinhaltenden Vision zeigt er heroischen Patriotismus, äußerste Feigheit und alle Abstufungen dazwischen. Die Soldaten werden nie vor einfache Entscheidungen gestellt, und manchmal wählen sie einen tödlich falschen Weg. Auch von dieser Unsicherheit erzählt „Der Soldat James Ryan“ und zeigt so eine weitere, unerwartete Wahrheit.“ (The New York Times) Schauburg, CinemaxX, UT-Kino, Gloria (Del), Wallkinos (Ol), Solitaire (Westerstede), Lindenhof (Wildeshausen)/ Ufa-Palast:Dt.Fassg. + OF

Solo für Klarinette Deutschland 1998, R: Nico Hoffmann, D: Götz George, Corinna Harfouch, Barbara Auer

„Kommissar Bernie Kominka (von Götz George ohne Anklänge an Schimanski gespielt) ist ein eifriger, aber auch ein verzweifelter Polizist, der lieber osteuropäische Prostituierte festnimmt, als sich zu Hause seinem aggressiven Sohn und seiner Ehemisere zu stellen. Vor allem aber ist er müde, ausgelaugt von 651 Morden in 21 Berufsjahren, wie er mit matter Stime aus dem Off erzählt. „Solo für Klarinette“ ist bemerkenswert stilsicher, ein Thriller, bei dem nie die deutsche Komödie um die Ecke lugt. Die Farben sind konsequent reduziert. Berlin ist unwirtlich blau-grün. Brennende Mülltonnen allerdings findet man heutzutage wahrscheinlich nicht einmal mehr in der Bronx.“ (epd-film) City, CinemaxX, UT-Kinocenter, Ziegelhofkinos (Ol), Solitäre (Westerstede)

Die Stadtpiraten Deutschland 1985, R: Rolf Silber

„Die Stadtpiraten“ auf detektivischer Suche nach dem verschwundenen Kofer. Danach im Kino Detektiv-Prüfung für alle!“ (Kommunalkino) Kino 46

Star Trek I - VIII USA 1979-96

Dies ist offensichtlich die Saison der Kino-Marathons. Vor zwei Wochen konnte man sich im Kino 46 durch „Alien 1-4“ quälen, und jetzt setzt das Europa-Kino mit den acht Filmen über die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise noch einen drauf. Das ganze geht von Samstag abend bis Sonntag nachmittag. Aber Trekkie-Herz kennt kein Schmerz - auch nicht vom langen Sitzen! (hip) Europa

T

Tango Spanien 1997, R: Carlos Saura, D: Miguel Angel Sola, Cecilia Narova

„Um Tanz und Leidenschaft geht es bei Carlos Saura (“Carmen) nicht zum ersten Mal: Hier spielt sich die Geschichte von Liebe und Eifersucht in einem Film-im-Film-Drama ab. Tolle Tänzer, Musik von Lalo Schifrin.“ (TV-Spielfilm) Atlantis, Casablanca (Ol)

U

Die Unsichtbare Falle USA 1997, R: David Mamet, D: Campbell Scott, Steve Martin, Ben Gazzara

„Die Dinge sind nicht, was sie zu sein scheinen. Erst recht nicht auf den zweiten Blick. Der Erfinder Joe Ross hat etwas entwickelt, womit viel Geld zu verdienen ist, und fürchtet nun, daß sein Chef ihn vom Profit ausschließen könnte. Aber alles ist viel komplizierter. Ein verrätseltes Spiel um Schein und Sein von David Mamet, dem Meister der klugen Verwirrungen.“ (Der Spiegel) City

V

Verrückt nach Mary USA 1998, R: Peter & Bob Farrelly, D: Cameron Diaz, Ben Stiller, Matt Dillon

„Geschmacklosigkeiten unter der Gürtellinie – und doch ist irgendwas dran an dieser Komödie: In Reißverschlüsse eingeklemmte Geschlechtsteile, Sperma als Haargel, in Ganzkörpergips verpackte Schoßhunde – ziemlich krank, oft daneben und zum Schreien komisch. Und wer wäre nicht verrückt nach „Mary“ alias Cameron Diaz.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, UT-Kinocenter, UFA-Palast, Ziegelhofkinos (Ol)

W

Walkabout Australien 1971, R: Nicolas Roeg, D: Jenny Agutter, Lucien John / Originalfassung mit Untertiteln

Ein 14jähriges englisches Mädchen und ihr kleiner Bruder finden sich in Nicolas Roegs ersten langen Spielfilm nach einer Familientragödie alleine in der australischen Wüste wieder. Dort findet sie ein junger Aboriginee auf seinem „Walkabout“ - seiner Initiationsreise auf den Traumpfaden der Wildnis. Beide Jugendliche entdecken hier eine jeweils neue Kultur und ihre Sexualität. Roeg zeigt dieses Zusammentreffen in irritierenden, oft surreal schönen Bildsequenzen. Der Kameramann Roeg war auch in seinen späteren Filmen mehr auf die einzelne Einstellung als auf den Plot fixiert. So organisch und unangestrengt wie hier wirkte sein Stil nie wieder. Die cinematografischen Tricks drücken nie (wie später) die Geschichte in den Hintergrund, und im jetzt gezeigten Directors Cut zeigen die fünf vorher geschnittenen Minuten, daß Roeg auch schon vor der berühmten Szene von Donald Sutherland und Julie Christie in „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ einer der wenigen Filmemacher war, der die erotischen Szenen wirklich meisterte. (hip) Cinema

Willkommen im Tollhaus USA 1995, R: Todd Solondz

Die Leidensgeschichte eines elfjährigen Mädchens in einem amerikanischen Vorort ist nicht gerade der Stoff, aus dem die Kinoträume sind. Dawn Wiener, die Heldin von „Welcome the Dollhouse“ wird zuhause und in der Schule unentwegt gepiesackt und gedemütigt. Mit ihrer hängenden Körperhaltung, dicken Brillengläsern und einem ewig genervten Gesichtsausdruck ist sie das ideale Opfer ihrer MitschülerInnen. Erträglich wird diese Horrorgeschichte aus dem amerikanischen Alltag nur durch den tiefschwarzen Humor von Solondz, der aber nie nur lächerlich macht, sondern durch seine Schärfe das Elend der Vorstädte noch unmittelbarer spürbar werden läßt. (hip) Kino 46