Der Vielvölkerstaat Makedonien

Die Republik Makedonien (offizieller Name: FYROM, Former Yugoslavian Republic of Macedonia) ist seit 1991 unabhängig. Von den 2,1 Millionen Einwohnern sind rund 65 Prozent Makedonier. Über den Anteil der zweitstärksten Bevölkerungsgruppe, der Albaner, deren Siedlungsgebiete sich vor allem westlich der Hauptstadt Skopje befinden, gehen die Angaben auseinander. Nach der letzten offiziellen Volkszählung umfaßt sie 23 Prozent, die Albaner selbst beziffern ihren Anteil auf mindestens 35 Prozent. Die Differenz erklärt sich durch die Zuwanderung von Kosovo-Albanern, denen die Regierung in Skopje eine Staatsbürgerschaft erst nach einem zehnjährigen Aufenthalt einräumen will. Drittstärkste Bevölkerungsgruppe sind die Roma (rund 70.000), daneben leben in Makedonien auch Serben, Walachen und Türken.

Die Albaner fordern politische, wirtschaftliche und vor allem kulturelle Gleichberechtigung, die sie über die Legalisierung der albanischsprachigen Universität in Tetovo realisieren wollen. Außerdem soll Albanisch zweite Amtssprache werden.

Die zweite Runde der Parlamentswahlen vom letzten Wochenende brachte Makedonien den Machtwechsel. Künftig wird eine Koalition aus der vormals nationalistischen VMRO (Innere Makedonische Revolutionäre Organisation) und der Demokratischen Alternative (DA) regieren. Möglich ist auch die Einbindung der radikaleren der beiden albanischen Parteien, der Demokratischen Partei der Albaner unter Arben Xhaferi, in die Regierung.