Soundcheck

■ Soul Coughing

Heute abend: Soul Coughing. Hätten sich die Talking Heads 20 Jahre später formiert, klängen sie wie diese Band: Soul Coughing schütten mit leichter Hand alle Schlüsselreize aus, die man gemeinhin David Byrne und Anhang zuweist. Ihre Songs sind neurotisch, urban, zickig und avanciert. Und natürlich stammt es aus New York, Ehrensache. Wie die Talking Heads vor 20 Jahren arbeiten auch Soul Coughing stilistisch auf dem neuesten Stand. Der live vorgegebene Beat ist am Hip-Hop geschult, aber der Star dieser Musik ist Mark De Gli Antonis Sample-Keyboard. Ein bis oben gefüllter Speicher an Sounds, die in immer wieder neuen Kombinationen abgerufen werden und so die allgemeine Behauptung Lügen strafen, daß Elektronik nicht zur Improvisation tauge. El Oso, das dritte Album der Formation, bildet da keine Ausnahme.

Mit dem Sänger M. Doughty sollte man es sich übrigens nicht verscherzen. Der Mann wird von Migräne geplagt, und ist auch sonst kein Scherzkeks. Auch wenn er schon mal zu Verkleidungen und Tanzeinlagen neigt. Eben ganz der junge David Byrne. cbu

20 Uhr, Grünspan