Soundcheck

Heute abend: Virginia Rodriques. Klingt wie ein kitschiger Musicalanfang: Tochter aus armem Hause erhält in der Kirche Gesangsausbildung und wird bei einer Theateraufführung von einem Starproduzenten entdeckt. Für Virginia Rodriques aber war das Wirklichkeit. Sie stammt aus den Slums von Salvador de Bahia, aber als die gewaltige Dame mit dem noch gewaltigeren Sopran bei einer Probe der Olodom Theatrical Group auf der Bühne stand, saß auf dem Theater-Balkon Caetano Veloso, Brasiliens vielleicht berühmtester Songwriter und Produzent. Und man kann sich vorstellen, wie hingerissen der Herr war, als er ihre Version des katholischen Kirchenliedes „Veronica“ gehört hat. Das ist auch auf Sol Negro zu hören, dem unlängst erschienenen Debüt-Album der Rodriques, auf dem sie auf ganz unnachahmliche Weise zwischen religiösen Chorälen, Samba und Tropicalismo wandelt. Manchmal klingt die Mittdreißigerin dabei wie ein Engel, der die Flügel abgelegt hat, um besser tanzen zu können. Berückend. cbu

20 Uhr, St. Johanniskirche, Turmweg 20

Heute abend: Aktion E.Dies Alter und Mir sind für Hardcore und Noisepop zuständig und ein halbes Dutzend DJs für die never ending Party im charmanten Haus mit Elbblick. Blaue zehn Mark Eintritt sind zur Unterstützung der bußgeldbeschiedenen Elbtunnelbesetzer im Rahmen des Unistreiks '97 gedacht. oe

21 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 184