Geschiedenen Kindern helfen

■ Ratgeber und Plakataktion: Wenn Eltern sich trennen

Wenn zwei sich streiten, freut sich nicht immer automatisch gleich der dritte. Das bekommen vor allem Kinder zu spüren, deren Eltern sich scheiden lassen. Um diese schwierige Situation für die kleinen Familienmitglieder wenigstens etwas erträglicher zu gestalten, startete die Jugendbehörde gestern eine Aktion, die auf das Problem aufmerksam machen soll. Auf 300 Plakaten, die überall in der Stadt an beleuchteten Stellwänden zu sehen sind, fragt ein Kind den Betrachter: „Meine Eltern trennen sich – und ich?“ So wie dem kleinen Mädchen auf dem Bild ergeht es jährlich 2700 Scheidungskindern in Hamburg – insgesamt waren das in der Hansestadt 13.779 in den vergangenen fünf Jahren.

Das Plakat, entworfen von der Hamburger Künstlerin Christine Böer, soll Eltern dazu anregen, das Kind bei der Trennung mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Hanelore Witte, Leiterin der Vertrauensstelle für Ehe-, Partnerschafts- und Trennungsberatung, ruft dazu auf, die Söhne und Töchter nicht in den Streit hineinzuziehen, sie aber trotzdem von Anfang an in die Entscheidungen miteinzubinden. „Den Kindern muß viel Kontinuität vermittelt werden, damit bei ihnen keine Unsicherheit entsteht“, so die Eheberaterin. Denn Kinder neigten eher dazu, Aufregung in sich hineinzufressen, als ihre Nöte offen auszusprechen. Wichtig sei es auch, nach der Scheidung den Kontakt zu beiden Elternteilen zu ermöglichen. Begleitend zu der Plakataktion gibt die Vertrauensstelle für Ehe-, Partnerschafts- und Trennungsberatung eine Broschüre mit Tips zum Thema heraus, die auch die Adressen von Ämtern und Sozialen Diensten aufgeführt sind. Weitere Informationen zum Thema gibt die Vertrauensstelle im Winterhuder Weg 31 unter elha