■ Rosi Rolands Bremer Geschichten: Wessen Stuhl wackelt ...
Was für ein braver Artikel über das Personalkarussell vor der Bürgerschaftswahl Anfang dieser Woche. Es gibt nämlich noch viel mehr Leute, deren Stuhl wackelt. Fücks will zurückkommen ... Zumindest mit einer Personalentscheidung hat er sich bei den Grünen keine Freunde gemacht. Er bereitete Arendt Hindriksen den Weg, und den halten viele inzwischen für eine Fehlbesetzung. Auch Martin Thomas hat sich in der Fraktion als innenpolitischer Sprecher nicht gerade einen Namen gemacht.
Elke Kröning will gehen, wenn die AfB keine neuen Köpfe und Ideen auftreibt. Wen sie wohl gemeint hat? Rolf Reimers hat die AfB ja heftig blamiert. Als der Arbeitssenator in der Bürgerschaft den Arbeitsmarktbericht vorstellte, wollte Reimers nicht darüber reden. Die AfB hätte schließlich einen eigenen Antrag ausgearbeitet, sagte er unter dem brüllenden Gelächter der Abgeordneten.
Auch die Reden seines Fraktionskollegen Fuchs sind so eine Qual, daß die anderen AfB-Abgeordneten schon mal laut fluchend aus dem Plenarsaal flüchten. Karla Hense-Brosig wird in der AfB-Fraktion mangelndes Engagement nachgesagt, die Newcomerin Brigitte Glinda gilt dagegen als excellente Arbeiterin.
Auch bei der CDU dreht sich das Karussell immer schneller. Ulrike Schreiber, über die SKP-Staatsrat Beermann angeblich gesagt haben soll, sie müsse gehen, gilt in der Fraktion tatsächlich nicht gerade als gute Besetzung. Beermann hat allerdings nix gesagt. Der gilt gemeinhin als schweigsam. Daß er trotzdem alle naselang mit irgendwelchen angeblichen Behauptungen in den Markplatzplaudereien des Weser-Kuriers landet, hat einen anderen Grund. Das Verhältnis von Bürgermeister Perschau und Beermann gilt als gespannt. Thomas Diehl, treuer Gefolgsmann von Perschau, wird häufig abends beim Bier mit Journalisten gesehen, denen er gern und viel über Beermann erzählt. Für seine Phantasie ist Diehl ja bekannt. Seitdem Rolf Herderhorst bei der Polizei-Gewerkschaft nicht mehr wohlgelitten ist, fragt man sich auch in der CDU, ob der Mann noch wichtig ist.
Bei der SPD dagegen ist die Sache klar. Thomas Ehmke, der die SPD-Bürgerschaftsfraktion verjüngen soll, liegt der Parteispitze so sehr am Herzen, daß sie ihn im Ortsverein Buntentor nach vorne bringen wollte. Die Genossen vor Ort wollen aber die nicht mehr so junge, aber viel frechere und klügere Renate Möbius. Hinter den Kulissen wird der Putsch gegen Peter Sörgel vorbereitet. Ob das gelingt ist fraglich. Weber will ihn unbedingt haben. Da kann sich das Personalkarussell drehen wie es will. Demokratie hin, Demokratie her, die wird immer noch von oben gemacht, weiß Ihre
Rosi Roland
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