Anschlag auf den ICE

■ Zugspitze beschädigt, drei Festnahmen

Berlin (dpa/taz) – Auf den Intercity-Expreß 658 „Anna Seghers“ ist am Donnerstag abend bei der brandenburgischen Stadt Rathenow ein Anschlag verübt worden. Mit 250 Stundenkilometern prallte der Zug auf Betonplatten, die die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin–Hannover blockierten. Die rund 300 Reisenden blieben unverletzt. Noch in der Nacht nahm der Bundesgrenzschutz einen 18jährigen Mann sowie zwei 15 und 16 Jahre alte Jugendliche aus Rathenow fest. Sie sollen die Platten „mutwillig" auf die Gleise gelegt haben. Nach einer ersten Bewertung scheide ein politischer Hintergrund für die Tat aus, teilten BGS und Staatsanwaltschaft Potsdam mit. Ein Triebkopf und die Bremsanlage des ICE wurden stark beschädigt, der Schaden beträgt laut Eisenbahnbundesamt 13.000 Mark. Dennoch konnte der Zug zwei Stunden später aus eigener Kraft zum Bahnhof Rathenow zurückfahren. „Der ICE hätte durch die Betonplatten nicht zum Entgleisen gebracht werden können“, versichert Marlene Schwarz, Sprecherin der Bahn AG in Berlin. Die Strecke wurde für mehrere Stunden gesperrt. Bei 13 Reisezügen kam es zu erheblichen Verspätungen. rew