Hilfspaket für Brasilien

■ Von den 41,5 Milliarden Dollar fließt das meiste wieder an ausländische Gläubiger

Rio de Janeiro/Washington (dpa) – Brasilien wird zur Überwindung seiner Finanzkrise ein internationales Hilfspaket von 41,5 Milliarden US-Dollar erhalten. Damit habe sein Land „überhaupt keine Probleme mehr“, die 1999 fälligen 60 Milliarden Dollar an das Ausland zu zahlen, sagte Finanzminister Pedro Malan Freitag abend in Brasilia.

Die Vereinbarung über die Finanzhilfe wurde von der Regierung in Brasilia und vom Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington bekanntgegeben. Etwa 37 Milliarden Dollar wird Brasilien binnen zwölf Monaten erhalten. Der Rest sei bis 2001 zugesagt, sagte Malan. „Ich hoffe, daß wir die 37 Milliarden nicht alle werden ausgeben müssen.“

In den Kreditvereinbarungen verpflichtet sich Brasilien zu einer soliden Fiskalpolitik, Währungsstabilität und zur Öffnung der Märkte. Zum Hilfspaket trägt alleine der IWF 18 Milliarden Dollar bei. Die Weltbank und die Interamerikanische Entwicklungsbank IDB geben jeweils 4,5 Milliarden Dollar. Die USA, Deutschland und 18 weitere Staaten sagten insgesamt 14,5 Milliarden Dollar zu.

„Der Weg ist jetzt frei für eine internationale Finanzhilfe an Brasilien, die das Vertrauen des Marktes in die Wirtschaftspolitik der Regierung stärken wird“, sagte IWF-Direktor Michel Camdessus.