Prestigekonsum, über Kredite finanziert

betr.: „Shoppen für die Seele“, tazmag vom 14./15. 11. 98

[...] Nur Konsum befreit, so Feddersen, den Menschen, von muffigen Schaffnern, von Nationalismus, von falschen Lebenssinnen. Nur Konsum stiftet Identität, demokratisiert den Luxus. Ach wie schön ist diese Welt des Jan Feddersen. [...]

Ich erlebe, daß gerade Arme unter Druck geraten, in einer „Sich- Leisten-Können-Gesellschaft“ durch „Prestigekonsum“ Anerkennung zu suchen. Einen Prestigekonsum, den sie über Kredite finanzieren (müssen). Metro, Deutsche Bank usw. zur Freude. (Die Rate reduziert die Mittel für den kommenden Monat...) Da geht es dann nicht mehr um „Shoppen für die Seele“, da wird der Weg zum Briefkasten zum Problem. (Hoffentlich ist nicht wieder eine zweite, dritte Mahnung drin...).

Schuldnerberatungsstellen, Sozialämter, Wohlfahrtsverbände könnten berichten, wie kurz der Rausch ist. [...] Alfred Nicklaus, Hemmingen