In Burkina Faso siegt Compaore

■ EU-Beobachter sind zufrieden mit den Präsidentschaftswahlen

Ouagadougou (dpa) – Der Staatschef Burkina Fasos, Blaise Compaore, hat nach vorläufigen Ergebnissen die erste Präsidentenwahl des westafrikanischen Landes mit Kandidaten mehrerer Parteien klar gewonnen. Er könne mit etwa 80 Prozent der Stimmen rechnen, berichtete der staatliche Rundfunk gestern in der Hauptstadt Ouagadougou.

Die Wahlbeteiligung, die wegen eines Boykottaufrufs mehrerer Oppositionsparteien als wichtiger Indikator galt, gab der Sender mit etwa 50 Prozent an. Sie war damit doppelt so hoch wie 1991, als Compaore, der 1987 durch einen Militärputsch an die Macht gelangte, sich erstmals einer Wahl stellte.

Beobachter der EU äußerten sich mit dem Verlauf von Wahlkampf und Abstimmung zufrieden. Ein Bündnis von neun Oppositionsparteien hatte seinen Boykottaufruf zuvor damit begründet, daß die Wahlkommission unter Kontrolle der Regierung stehe und daß mit Fälschungsversuchen gerechnet werden müsse.

Präsident Compaore, der derzeit auch Vorsitzender der afrikanischen Staatenorganisation OAU ist, gilt bei der Weltbank und der EU seit langem als Reformer. Er hatte 1990 die Liberalisierung der Wirtschaft eingeleitet. Politische Parteien und die Medien können sich weitgehend frei betätigen.