Unterm Strich

Zum 16. Mal schon sind jetzt die „Henry Ford European Conservation Awards“ ausgeschrieben. Mit insgesamt 500.000 Dollar oder 412.000 Euro handelt es sich um den europaweit höchstdotierten Bürgerpreis. Einzelpersonen, Forschungsgruppen, Vereine, Verbände und sonstige Initiativen, deren Projekte in den Bereichen „Naturschutz“, „Kulturerbe“, „Umwelttechnlogie“ sowie „Kinder- und Jugendprojekte“ 1998 und 1999 verwirklicht werden, können sich bewerben. Wer sich bis zum 26. Februar 1999 bei den Ford-Werken, Öffentlichkeitsarbeit meldet – Telefon (0221) 90-17506 – ist drin im Spiel.

Raus aus dem Spiel ist das Kultur- und Literaturmagazin „foglio“, das nach 24 Ausgaben zum Jahresende eingestellt wird. Die wirtschaftliche Perspektive des Magazins habe diesen Schritt notwendig gemacht, sagte ein Sprecher der Foglio Medien GmbH am Mittwoch in Köln. „Ein Grund ist auch, daß Anzeigenkunden immer mehr auf die Reichweite und weniger auf das Image einer Zeitschrift achten“, sagte er. Nach rund fünf Jahren auf dem Markt hatte foglio zuletzt eine gedruckte Auflage von 54.000 Exemplaren. Neben der zuletzt vierteljährlich erschienenen Zeitschrift wird auch der mit 25.000 Mark dotierte „foglio“-Literaturpreis für junge Literatur eingestellt. Die letzte Ausgabe erscheint Anfang Dezember und hat als Schwerpunktthema „Kosmos“ und als Länderthema Marokko.

Der Berliner Kultursenator Peter Radunski kann seit der Bundestagswahl irgendwie befreiter aufspielen. In diesem Sinne hat er, so jedenfalls der dpa-O-Ton, einer „Musealisierung“ des etablierten Theaters in der Bundeshauptstadt den Kampf angesagt. Auf einer Kulturkonferenz der Konrad-Adenauer-Stiftung sagte Radunski, die Theater müßten vor allem eine neue Publikumsgeneration anziehen und die Zusammenarbeit mit jungen Autoren verstärken. Sogar mit Geld winkt der Herr der Kürzungskreise wieder. Lund und seine Neuköllner Oper sollten schon 1999 „wesentlich mehr Geld“ aus seinem Etat erhalten.

Wahl gut, alles gut, und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz bekommt nicht nur einen neuen Präsidenten. Nach Ansicht des Generaldirektors der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main, Klaus-Dieter Lehmann, muß die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ein „modernes Kulturmanagement“ erhalten. Entscheidungswege müßten kürzer und die interne Stiftungshierarchie reduziert werden, sagte Lehmann in einem Interview. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird am kommenden Montag einen neuen Präsidenten wählen. Klaus-Dieter Lehmann rechnet nach eigenen Angaben fest mit seiner Wahl. Als vordringlichste Aufgaben für die Stiftung nannte Lehmann den Ausbau der Berliner Museumsinsel sowie die weitere Zusammenführung der Berliner Staatsbibliotheken.