„Unter Druck setzen“

■ HBV gegen Schließung des Kaufhofs

Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) wird in der kommenden Woche gegen die geplante Schließung des Kaufhofs in Altona öffentlich mobil machen. Genaues wollte HBV-Sprecher Jörg Reinbrecht noch nicht verraten. Nur: „Wir werden einen Kahlschlag nicht widerstandslos hinnehmen.“ Die geplante Abwicklung des Altonaer Kaufhauses werde die Gewerkschaft „nicht einfach in Form eines Sozialplans mitgestalten“, erklärte Reinbrecht. „Wir wollen eine Vereinbarung über beschäftigungssichernde Maßnahmen.“

Der Metro-Konzern hatte vorige Woche beschlossen, neben den vier Hamburger Kaufhallen auch die Kaufhof-Filiale in Ottensen in die Abwicklungsgesellschaft Divag zu überführen. Diese soll die Warenhäuser innerhalb von vier Jahren entweder verkaufen oder abwickeln. Betroffen von diesen Plänen sind auch die Hamburger Reno-Schuhmärkte und Adler-Moden in Halstenbek. Insgesamt stehen 800 Jobs auf dem Spiel.

Weil die Existenz des Kaufhofs im Altonaer Bahnhof „am gefährdetsten ist“, so Reinbrecht, und die Kaufhalle im Mercado-Markt ebenfalls zur Disposition steht, sei der gesamte „Warenhaus-Standort Altona“ in Gefahr, meint Reinbrecht. „Ein Kaufhaus läßt sich nicht so einfach verkaufen.“ Deshalb müsse sich die Altonaer Bezirkspolitik endlich massiv in den Konflikt einmischen.

Da der Kaufhof schwarze Zahlen schreibt, hat die HBV, obwohl die Metro laut Reinbrecht „tiefschwarze Zahlen“ verlangt, die Hoffnung noch nicht aufgegeben, den Standort zu retten. „Durch Politik und Öffentlichkeit muß die Metro so unter Druck gesetzt werden, daß ihr die Auslagerung wegen des Imageverlusts zu teuer wird und rückgängig gemacht werden muß.“

Kai von Appen