Extrem radikal

■ Schüler diskutieren über rechts und links

Das Feindbild „Linksextremismus“ scheint endgültig niemanden mehr hinter dem Ofen hervorzulocken. Diesen Eindruck vermittelte jedenfalls die Jugendkonferenz „Extremismus – Radikalismus – Fundamentalismus“, die gestern mit etwa 70 SchülerInnen von zehn Schulen im Bergedorfer Hansa-Gymnasium unter der Leitung des Lehrers Wolfgang Böge stattfand. Zwar referierte der Politologe Markus Birzer über „Rechts- und Linksradikalismus“, in der Diskussion ging es aber fast nur um die Rechten – und um AusländerInnen.

Die Positionen reichten dabei von der Schüler-Union bis zu antirassistisch Engagierten. Als ein Teilnehmer darauf hinwies, daß die herrschende Politik zu einem rassistischen gesellschaftlichen Klima beitrage, hatte Innensenator Hartmuth Wrocklage (SPD) auf dem Podium sein Stichwort: Es gebe nun einmal Probleme in Stadtteilen wie Wilhelmsburg, wo die Deutschen sich bereits als Minderheit fühlten; außerdem müsse man an die „Belastung des Staatshaushaltes“ durch Asylbewerber denken. Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) habe gerade erst wieder auf den „Zuwanderungsstrom“ aus dem Kosovo hingewiesen. „Man kann nicht nur das Herz des Gutmenschen sprechen lassen.“ jam