Schlechte Aussichten für Handwerk

Auf einen nachhaltigen Aufschwung wartet das Handwerk seit drei Jahren vergeblich. Auch für 1999 ist keine Besserung „in Sicht“, wie der Präsident der Handwerkskammer, Hans-Dieter Blaese, gestern sagte. Der unerbittliche Preiskampf gegen die Billiganbieter lasse die Auftragsdecke immer dünner werden. Die Rahmenbedingungen sind laut Blaese nach wie vor schlecht. Die Hoffnung auf eine schnelle Verringerung der Lohnzusatzkosten habe sich nicht erfüllt, kritisierte er die neue Bundesregierung. Das Handwerk brauche eine große Steuerreform und eine Reform in der Renten- und Krankenversicherung sowie bei den Sozialabgaben. Die geplante Wiedereinführung der 100prozentigen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall würde gerade die Handwerksbetriebe belasten. Die eingesparten 0,8 Prozent aus der Rentenversicherung seien kein Äquivalent. An den Senat appellierte Blaese, das Investitionsvolumen des Haushalts aufzustocken. Vor allem müßten die Zuschüsse zu den Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen erhöht werden. Die Zahl der Betriebe nahm um 1.750 auf 28.671 zu. Dagegen sank die Zahl der Mitarbeiter um 16.600 auf 243.000. Der Umsatz der Berliner Handwerksbetriebe stagnierte bei 29,3 Milliarden Mark. ADN