„Republikaner“ treffen Wahlabsprachen mit der DVU

■ Die rechtsextremistischen Parteien kooperieren bei Landtagswahlen in Hessen und Bremen

Nürnberg (taz) – Mit Wahlabsprachen versuchen die rechtsextremen „Republikaner“ (Reps) und die Deutsche Volksunion (DVU), ihre Chancen auf ein gutes Abschneiden bei den kommenden Landtagswahlen zu erhöhen. Laut DVU-Chef Gerhard Frey verzichtet seine Partei zugunsten der Reps auf eine Teilnahme bei den hessischen Wahlen am 7. Februar, im Gegenzug lassen die Reps der DVU am 6. Juni in Bremen den Vortritt. Die Reps, so Frey, müßten eine entsprechende Vereinbarung zwischen den beiden Parteivorsitzenden parteiintern jedoch noch formal absegnen.

Noch 1994 war der damalige Rep-Chef Franz Schönhuber von dem jetzigen Amtsinhaber Rolf Schlierer wegen eines Treffens mit DVU-Chef Frey aus dem Amt und aus der Partei getrieben worden. Bis zuletzt hatte Schlierer vor einer Zusammenarbeit mit „Maulhelden“ gewarnt, die DVU als „Gespensterpartei mit dubiosem Millionenetat“ bezeichnet und Absprachen ausgeschlossen. Sein Abgrenzungskurs war innerhalb der Reps umstritten. Zum Bundesparteitag am letzten Wochenende meldete Rep-Vize Christian Käs, ein ausgesprochener Befürworter von Absprachen mit der DVU, sogar seine Kandidatur zum Bundesvorsitz an, verzichtete jedoch in letzter Minute. Schlierer hatte überraschend Gespräche mit DVU-Chef Frey eingeräumt und angekündigt, daß man bei künftigen Wahlen eine Konkurrenzsituation vermeiden wolle, die „nur zu einer Zersplitterung des Wählerpotentials führen“ würde. BSI